Galapagos vierter Teil

Mittwoch, 09.04.2014

Isabela ist, wie bereits erwähnt, die größte der Inseln. Auch hier kann man nicht direkt an den Pier, sondern die Lancha ankert etwas ausserhalb. Dann fährt man mit dem Wassertaxi. Dabei konnte ich dann auch Pinguine beobachten, wie sie durchs Wasser gleiten. Die sind unglaublich flink. Die Pinguine sind nur an wenigen Stellen anzutreffen, daher war ich sehr glücklich, welche gesehn zu haben. Ich hatte mir eigentlich ein Hostel ausgesucht und angefragt, aber auf meiner Lancha war eine Gruppe lautstarker Studenten aus Quito, die wohl auch in das Hostel gingen. Da entschied ich mich, woanders hinzugehn. Also lief ich los in Richtung Zentrum des 3000-Seelen-Orts. Ich fragte zwei Männer op sie das Hostel XY kennen (ist sehr beliebt unter Surfern und Backpacker). Einer meinte ja klar, ich zeigs dir. Unterwegs haben wir uns unterhalten, die typischen Sachen, woher ich komme, wie lange ich reise, was ich arbeite, wieviele Geschwister ich habe, ob ich einen Freund habe, etc. Er sagte aber auch, das eine Freundin von ihm gegenüber des Hostals auch eine Unterkunft hätte. Ich sah mir dann erst mein Hostal an, die hatten nur Platz für zwei Nächte. Also ging ich gegenüber zu Janeth. Die beiden Schwestern waren so süß und nett, dass ich die ganzen 4 Nächte dort blieb. Die konnten das Geld eher gebrauchen, als das fancy Hostel gegenüber. Den Rest des Tages verbrachte ich am Strand. Der Strand hier ist unglaublich schön, fast auschliesslich Sand und riesig. Leider sind die Sonnenuntergänge etwas bewölkt. Abends machte ich mich auf um etwas zu essen. Da erblickte ich fünf Studenten von der Lancha und sie fragten, ob ich mich zu ihnen setzen will. Das tat ich auch und wir haben uns sehr nett unterhalten. Sie waren von der katholischen Universität in Quito, ca. 21 Jahre alt und waren hier um Tsunami-Gefahrenkarten zu erstellen. Ich habe dann erzählt, dass ich Hydrologin bin. Daraufhin die Frage, ob ich mit der Uni schon fertig bin. Da musste ich schmunzeln und sagte ja, ich bin schon 30. Das konnten sie kaum glauben. :) Ich hatte auf jeden Fall einen schönen Abend und das tut gut, nach der einsamen Woche auf Santa Cruz.
Den nächsten Tag habe ich langsam angehen lassen, hab meine Wäsche zur Lavanderia gebracht und hab mich dann zu Fuss aufgemacht. Mein Ziel war die Mura de las lagrimas. Ich bin einfach mal losgelaufen, hab mir einige Salzlagunen angesehn, bin den Strand entlang gelaufen, bis ich zum Trail gekommen bin. Dieser ging etwa 5 km. Unterwegs gab es Salzlagunen, Lavatunnels, die fettesten Meeriguanas, die ich bisher gesehen habe und wilde Riesenschildkröten, die ich leider nicht sehen konnte. Das Ziel war die sogenannte Wall of Tears, die von den Gefangenen errichtet worden ist. Isabela beherbergte die letzte Strafkolonie auf den Galapagos-inseln, bis in die 50ger Jahre. Kurz danach wurde der Nationalpark errichtet. Ich war insgesamt ca. 3.5 Stunden unterwegs, es war brütend heiß und ich behalf mir mit meinem mobilen Bedouinenzelt. Danach brauchte ich erst einmal eine Siesta, spätet ging es noch zum Strand und ich habe eine Tour zum Sierra Negra Vulkan gebucht.

  Meeresschildkrötennest fettes Teil

 

 

 IsabelsLuiseIsabela sunset 

Am nächsten Tag stand früh morgens also ein Ausflug zum Vulkan Sierra Negra auf dem Programm. Ich fands super spannend, es war einfach mal ein ganz neuer Aspekt der Inseln. Wir hatten auch einen unglaublich kompetenten Guide. Alle Inseln sind das Ergebnis von basaltischen Vulkanen (was, soweit ich mich an meinen Geologie-Kurs erinnere, immer der Fall ist, wenn Platten auseinander trifften --> siehe Hawaii-Inseln). Die Lava ist eher zähflüssig, die Vulkane haben in der Regel nicht die spitz zulaufende Form (wie dort, wo sich die Platten zusammenschieben) und die Eruptionen sind wenig bis gar nicht explosiv. Die letzte Eruption fand 2006 statt. Dabei lief die Lava in den Krater. Dieser Caldera-Krater ist übrigens der zweitgößte der Welt mit einer Ost-West-Ausdehnung von 10 km. Rundherum ist alles begrünt, der Farbenkontrast somit sehr beindruckend. In den 60ger und 70ger Jahren gab es eher explosive Eruptionen, dabei ist die Lava nach Norden geflossen in die Elisabeth Bay. Diese Lava-Felder haben wir auch besucht. Die Landschaft gleicht einer Mondlandschaft, aber an einigen Stellen bahnt sich die Natur ihren Weg zurück. Die Gruppe von diesem Tag war auch super. Luxemburg wurden an dem Tag einmal nach Frankreich, einmal nach Belgien und einmal nach Deutschland verlegt. Nur einer wusste, dass ein eigenes Land ist... der Guide. Und warum? Weil der Großherzog Henri vor mehreren Jahren die Insel Isabela und den Vulkan besucht hat. Auf einem Pferd sei er geritten und er sei ein sehr großer Mann! Haha, ich musste so lachen.

Am Abend war ich mit dem Amerikaner aus meinem Hostel essen und den nächsten Tag hab ich zum schreiben und lesen genutzt. Beim Spazieren am Strand habe ich dann Diarmuid aus Irland wiedergetroffen, den ich ganz kurz noch in Santa Cruz getroffen haben. Wir später Abends noch zusammen mit Richie aus Kanada essen gegangen und in die Strandbar gegenüber. Da wir alle in irgendeiner Form was mit Nachhaltigkeit zu tun haben, haben wir uns dazu entschlossen eine Firma zu gründen... aber wir wissen noch nicht genau um was es geht, beim ersten Meeting haben wir schon zuviel getrunken 😛. Bei der Strandbar gab es auch eine Slackline, die ich gleich ausprobiert habe und ja nach 4 Monaten konnte ich es noch! Auch Isabela hat mir super gut gefallen, aber am nächsten Morgen um 5 hieß es zurück nach Santa Cruz, auf mich wartete meine erste Kreuzfahrt!!!

zweitgrößte Caldera der Welt verrückter Guide Lavatunnelälterer (schwarz) und noch älterer (rötlich) Ausbruch Mondlanschaft Galapagosfarn