Laos

Donnerstag, 26.06.2014

Ich flog sehr früh am Morgen nach Vientiane, der wohl relaxten Hauptstadt der Welt. Ich war wirklich unglaublich nervös, wie sich später rausstellen sollte, völlig umsonst! Als ich aus dem Flugzeug stieg schlug mir auch schon die wahnsinnig heiss-warme Luft entgegen. Lustigerweise habe ich zwei Tage vor Ankunft herausgefunden, dass ich als Luxemburgerin 15 Tage ohne Visum einreisen darf (wohl weil luxemburgische Ärzte dort Herzoperationen machen). Daher war ich auch sehr schnell durch die Passkontrolle. Am Flughafen hab ich eine Amerikanerin angesprochen und wir haben uns ein Taxi geteilt. Ich muss sagen, dass ich ab diesem Zeitpunkt kaum mehr alleine unterwegs war. Südostasien ist so einfach zu bereisen. Das Geld war echt gewöhnungsbedürftig, 10000 kip entspricht 1 Euro.
Da sie nur einen Tag in Vientiane hatte, haben wir uns ein TukTuk gemietet und sind zu allen größeren Schauplätzen gefahren. So habe ich an diesem Tag meinen ersten buddhistischen Tempel gesehn und unglaublich viele Buddha Figuren. Lustigerweise war da eine chinesische Reisegruppe und die wollten unbedingt ein Foto mit mir machen ... verwirrend :)
Weitere lustige Tatsache, die Amerikaner haben Laos Geld gegeben, um einen Flughafen zu bauen und die haben daraufhin einen Nachbau des Arc de Triomph errichtet! Später konnte ich dann noch das erste Mal den Mekong sehen. Als wir am Ufer vorbeispaziert sind, sind wir auch an der Mekong River Commission vorbeigekommen. Mein altes Büro hat Projekte mit denen, so hab ich dann gleich mal ein Foto nach Deutschland geschickt und prompt eine nette Mail von meinem ehemaligen Chef bekommen. Abends bin ich mit einem Franzosen zum Night Market. Die sind, wie ich herausfinden sollte, total üblich in Asien. Am nächsten Tag bin ich mit Ben mit dem Fahrrad in Vientiane umhergefahren, wir wollten uns unser Visum für Kambodscha bei der Botschaft holen, waren aber leider zu spät dran. Anschließend haben wir noch das COPE Center besucht, indem über die Landminen in Laos aufgeklärt wurde und die eine Menge für die Menschen tut, die durch Landminen verletzt worden sind (Integration, Prothesen etc.). Laos hat am meisten Landminen abbekommen, dies weil der Hoh Xhi Minh Trail hier durchging (Nachschub für den Vietkong). Die Amis starteten die Bombardierung übrigens einen Tag der Neutralitätserklärung Laos. Es war mein erster Einstieg in das Vietnamkrieg-Thema.
Abends ging dann mein Nachtbus nach Luang Prabang. Ben und ich verabschiedeten uns mit den Worten: vielleicht treffen wir uns ja unterwegs, da er Laos nach Süden und über Kambodscha nach Vietnam machte und ich Laos nach Norden und über Vietnam nach Kambodscha. Der Nachtbus war übrigens ein Erlebnis. Man hat Liegen auf zwei Etagen von etwa 1,20 m Breite und die teilt man sich mit jemandem. Ich hatte Gottseidank eine Frau, einen junge Laotin, die mir aber unentwegt ihre Selfies zeigte. Schlafen konnte ich mehr oder minder gut, ich war immer noch nicht so richtig aklimatisiert, zudem hatte ich mich übelst auf dem Flug nach KL erkältet.
In Luang Prabang angekommen habe ich mich anderen Westlern angeschlossen und zusammen haben wir einen guten Preis für den TukTuk bekommen. Mit einem Spanier hab ich mir ein Zimmer geteilt und wir sind nach einer Nudelsuppe vom Markt morgens um 8:30 auf den Berg Phousi hochgelaufen. Unterwegs gab es dabei die unterschiedlichen Buddhas zu sehn, den keine Angst Buddha, den Friede Buddha, den Mittwoch Buddha und den Samstag Buddha, den Freitag Buddha und und und .... ach ja den Fussabdruck des Buddhas.
Es gibt zudem mehrere Tempel, der älteste Vat Xienthong zeigt dabei die typische Luang Prabangische Architektur mit den tief hinuntergezogenen Dächern. Neben einem Nickerchen am Mekong habe ich noch nach einem Trekkingabenteuer für die nächsten Tage gesucht. Obwohl Manuel es gar nicht vor hatte, hat er sich noch angeschlossen und wir haben drei Tage Biking, Hiking, Elephantriding und Kayaking gebucht. Zu unserer Gruppe sollten sich noch 3 Amerikaner hinzugesellen. Abends konnte ich den Night Market in der Thanon Sisavangvong in Luang Prabang bewundern, der mit der schönste bleiben sollte.

   


Am nächsten Morgen starteten wir also erst mit Fahrrädern. Es waren glaub ich nur vier Stunden, aber bei der Hitze war das unglaublich anstrengend. Den letzten Hügel vor dem lao Dorf musste ich dann aufgeben genauso wie Lars. Unterwegs mussten wir auch einen Fluss überqueren, also wurden unsere Fahrräder kurzerhand auf ein Bötchen gehieft und rübergefahren. Nach dem lao Dorf sind wir noch eine Stunde in ein khmu Dorf gelaufen.
Zur Erklärung. In Lao findet man grob drei ethnische Gruppen: die Lao, die Khmu und die Hmong. Die Khmu sind vor langer Zeit aus Kambodscha gekommen und die Hmong später aus China. Traditionell teilt man sie in Tiefland- (lao), Mittelland- (khmu) und Hochland- (hmong) Völker. Ein Grund hierfür ist aber vor allem die Reihenfolge der Einwanderung und Suche nach verfügbarem Siedlungsraum.

Wir haben auf jeden Fall die erste Nacht in einem khmu Dorf verbracht. Es gab zwar einen Generator, aber kein fliessend Wasser in dem Sinne. Geduscht wurde indem man sich Wasser aus einer Tränke über den Kopf goss und geschlafen wurde auf einer Matratze mit Moskitonetz. Wir konnten im Dorf umherlaufen und die Einheimischen dabei beobachten, wie sie Ratanball spielen. Das ist wie Volleyball nur mit dem Fuss, sehr beei druckend. Es kommt mir übrigens in all diesen Ländern so vor, als würden hier nur die Frauen arbeiten (in Vietnam hat es mir ein Guide übrigens bestätigt) ... Abends gab es dann eine Bamboosuppe und sticky rice, was uns allen hervorragend geschmeckt hat. Wir haben anschließend Karten gespielt und Lu unser Guide hat uns Geschichten erzählt. Er hat uns davon erzählt wie er seine Frau "gestohlen" hat, was bei den Hmong so üblich ist. Er hat auch von unterschiedlichen Traditionen zwischen den etnischen Gruppen erzählt. Hmong können z.Bsp. auch mehrere Frauen haben. Er selbst hätte aber nur eine, weil er gesehen hätte, was für Schwierigkeiten sein Vater mit drei hatte!
Geschlafen hab ich gut und am nächsten Morgen saßen wir am Frühstückstisch als ich plötzlich etwas an meinem Knie spürte. Als ich hinunter schaute, sah ich was runterkrabbeln und weglaufen. Erst da konnte ich genau sehen, dass es eine große schwarzweiße Spinne mit orangen Flecken war. Selbst die Rugbyjungs waren beeindruckt und verwundert, dass ich nicht aufgeschriehen bin (ich übrigens auch). Nur die Kinder drumrum hatten natürlich etwas zum lachen!

Anschließend ging es weiter mit hiking. Wir sind weiter aufwärts gelaufen, was zum einen gut war, dass es etwas kühler wurde, aber zum andern auch einfach super anstrengend war. Zwischendrin war ein Bereich, wo wir uns die ganze Zeit nach Blutegel absuchen mussten ... war froh als wir aus dem kleinen Teil raus waren. Wir sind irgendwann in ein sehr armes Hmong Dorf gekommen. Das Dorf bestand aus etwa 8 Familien, die unter sehr ärmlichen Verhältnissen wohnten. Der kleine See beim Dorf ist eine wichtige Grundlage. Sie nutzen das Wasser als Trinkwasser (Filtern es mit Lehmgemisch), zum Baden und zum Fischen. Für das kleine Dorf gab es unglaublich viele Kinder. Windeln tragen die übrigens nicht, die kleinen laufen einfach unten ohne rum! Nach dem kleinen Zwischenstop ging es weiter und irgendwann wieder bergab. Am Nachmittag sind wir dann wieder im Lao Dorf angekommen. Da es noch relativ früher Nachmittag war, sind wir noch zum baden in den Fluss und haben den lokalen Reiswein getrunken ...
 Anschließend haben wir noch etwas Nationalsport betrieben und haben eine Runde Petanque gespielt. Eins der guten Sachen, die die Franzosen dort gelassen haben. Jedes Dorf in Laos, Vietnam oder Kambodscha hat diese Spielfelder. Falls wir uns unsicher waren, welcher Kugel nun doch am nächsten liegt, ist ein lokaler Opa immer mit seinem Stock gekommen und hat Schiedsrichter gespielt. War schon sehr lustig! Abends haben wir uns bei unserer Gastfamilie noch das USA-Portugal-Spiel angekuckt. Die Amis, die selbst Rugby spielen und sonst eher American Football ankucken, hatten trotz allem ihren Spaß, auch wenn sie sich manchmal über die Wehwehschen der Spieler lustig gemacht haben.

Der nächste Morgen bestand aus Elephantenreiten, Elephantenbaden und Kayaking. Zu den Elephanten sind wir erst einmal mit dem Boot hingefahren. Es war schon eine lustige Erfahrung, aber nicht unbedingt ein Highlight. Wir, Manuel und ich, hatten zu zweit einen Elephanten mit einem Mahout und die andern drei. Irgendwann ist der Mahout runter und hat ständig Fotos von uns gemacht. Wie mit so einem Fotomodel ("and one more ... yes"). Beindruckend sind die Tiere aber auf jeden Fall. Danach sollte es dann zum Baden gehn. Das funktioniert so, dass man sich auf den Rücken des Elephanten setzt und dann taucht der unter. Obwohl ich ja eigentlich sehr offen für alles bin, war ich hier doch etwas zurückhaltend und blieb erst einmal im Hintergrund. Erst stiegen Manuel und Lars auf einen Elephanten und es schien Spaß zu machen. Dann waren die beiden anderen Jungs dran. Lu sagte zu mir, ich soll zu denen schwimmen, wenn sie im Wasser sind. Naja das tat ich dann auch, aber war leichter gesagt als getan. Die Strömung war sehr stark und zudem hatte ich Bananen in der Hand und immer wieder kam mir dann dieser saugende Rüssel entgegen. Auf jeden Fall hat der Mahout mich dann weggeschickt, wieso auch immer... und deswegen liebe Mitleser, blieb mir leider leider die Chance verwehrt, zwischen den sehr gut durchtrainierten Rugbyjungs auf dem Elephanten zu sitzen! Zu blöd aber auch, haha, war trotzdem lustig! Nach dem Elephanten ging es zurück und ab in die Kanus. Geplant war mit dem Kanu über den Nam Khan zurück nach Luang Prabang gehn. Daraus wurde aber leider nichts, da es Brückenbauten unterwegs gab. Die Kanufahrt war aber trotzdem schön und auch hier bedauerte ich es wieder sehr, keine wasserdichte Kamera zu haben. nach ca. 2 Stunden und einem Mittagessen in einem kleinen Dorf war der drei-Tages-Spaß vorbei. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

   mein Bett  

 Übrig blieben danach noch zwei Tage. Für den nächsten Tag plante ich also den Besuch der Kuang Si Falls. Im Bus lernte ich prompt wieder eine Schweizerin kennen, mit der ich dann den Tag verbrachte. Die Wasserfälle bestehen aus einem großen Wasserfall und dann mehreren anschließenden Becken. In einigen kann man schwimmen und dort sind auch so kleine Fische, die dir an den Füßen knabbern! Wir sind einmal komplett hochgelaufen und haben auch gebadet. Später sind wir noch etwas Essen gegangen und ich habe auf dem Nightmarket noch ein paar Geschenke gekauft. Den nächsten Tag hab ich mich zum Frühstück mit einem Peruaner veabredet und bin anschließend noch im Museum und im Königspalast (Ho Kham) gewesen. Ansonsten hab ich mich einfach noch einmal durch die Stadt treiben lassen, denn Zeit hatte ich bis um 17:00, dann ging es nämlich zum Flughafen ... auf zum neuen Abenteuer... GOOD MORNING VIETNAM!!!

 

Melbourne und KL

Donnerstag, 19.06.2014

Von Neuseeland ging es am Abend nach Melbourne. Dort sollte ich mich mit meiner Freundin Bernadette treffen. Wir haben zusammen in Freiburg studiert und sie hat die letzten Jahre in Kanada gelebt. Nun hat sie einen Briten geheiratet und ist nach Tasmanien gezogen. Das war also eine opatimale Gelegenheit, sich zu treffen. Sie landete nur 10 min vor mir, perfektes Timing.

Wir haben dann im Hostel eingecheckt und sind gleich losgezogen, um einen der besten Cocktails meines Lebens zu trinken. Wir hatten uns viel zu erzählen und es war schön, über die tolle Studienzeit zu reden. Es ist schon interessant, wie sich immer alles so entwickelt bei den einzelnen Leuten mit der Zeit. Auf jeden Fall ist Melbourne eine wahnsinnig tolle Stadt, sie hat mir unglaublich gut gefallen. Es gibt viele kleine Cafes, Shops, Grünflächen und Hipster Bars. Wir haben eine Stadtführung mitgemacht, waren im Immigration Museum, haben Kaffee getrunken, Schaufenstershopping gemacht (das ist nämlich der Nachteil, alles ist wahnsinnig teuer) und uns durch die Stadt treiben lassen. Wir sind auch ausgegangen und haben uns in fremde Hostel geschlichen . Dort bekam ich auf die Aussage, dass ich aus Luxemburg bin, zu hören: Wow you are a rare species! 

Wir hatte eine tolle Zeit in Melbourne, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich blieb noch einen Tag länger und hab mir noch etwas die Stadt angesehn. Bernadette ist lustigerweise nach Neuseeland geflogen und für mich sollte es nach Kuala Lumpur gehn.

Wie gesagt, es ging für mich nach KL, dort musste ich einen ungeplanten Zwischenstop einlegen, da ich mich bei der Buchung des Weiterflugs im Tag geirrt habe. Ich muss sagen, dass ich unglaublich nervös war, da ich zuvor noch nie in Asien war. Ich hatte aber glücklicherweise jemanden in Melbourne kennegelernt, der zur gleichen Zeit in KL war... mit ihm sollte ich dann auch den Tag verbringen. Zuerst knallte mir aber die heiß-feuchte Luft entgegen, was eine unglaubliche Umstellung war. Da Niklas schon einen Tag länger da war, konnte er mich etwas rumführen. Wir haben uns die Petronas-Tower angesehen, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt hatte. Wir waren im KL-Museum und in der Moschee sowie auf dem Markt. Das meiste haben wir zu Fuss gemacht, wodurch wir ganz schön müde am Ende des Tages waren. Aber es hat sich gelohnt, denn nach dem Tag war ich nicht mehr ganz so nervös, obowohl Malaysia ja vorwiegend muslimisch ist, war es ein guter langsamer Einstieg in den asiatischen Kontinent. Ich hab also später mein Sachen gepackt, denn am nächsten Morgen ging es sehr früh zum nächsten Abenteuer: auf mich wartete Indochine!!! 

Neuseeland - letzte Tage bei den Woods

Montag, 16.06.2014

Ich machte mich also auf nach Dunedin. Ursprünglich hatte ich das gar nicht auf dem Plan, aber Norman, der Bruder von Lynn hatte schon im Vorfeld gesagt, dass ich herzlich willkommen wäre. Da ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, seine Frau Zina und seine Tochter Giulia kennenzulernen (und by the way haben die ein tolles B&B), entschied ich mich doch bis ganz nach Süden zu reisen. In Dundin war das Wetter nicht ganz so dolle, aber das war es wohl den ganzen Sommer über nicht.

Ich wurde auch mit allen Ehren empfangen, zur Feier des Tages wurde der rote Löwe gehisst (Zitat Norman:"it is not the real flag, but the one that you use to not be confused with the dutch") und ich im besten Zimmer des Hauses einquatiert. Fürstlich kann ich dazu nur sagen ...

 

Das ganze Wochenende habe ich viel mit der kleinen zweijährigen Giulia verbracht... sie ist aber auch zu süß. Am meisten sagt sie "oh dear" und antwortet auf jede Frage mit "okay". Norman und Zina haben unglaublich viel mit ihren unterschiedlichen Firmen zu tun, deswegen hatte ich auch nichts dagegen, die Kleine etwas zu Babysitten. Nur als sie mir ihr Buch "First Russian Words" hinlegte (die Mama ist Russin), war ich doch etwas überfordert. Trotzdem blieb auch noch genügend Zeit ins Museum zu gehn, was sehr toll war und unter anderem über die schottischen Siedler (New Edinborough) informierte, zum Farmermarket und zur Art Gallery.  Desweiteren haben Norman, Giulia und ich versucht Pinguine zu sehen, was aber leider nicht funktioniert hat. Diese kommen bei Sonnenuntergang an den Strand, naja sollten sie zumindest. Dennoch hat sich der Ausflug auf die Otago Peninsula gelohnt, der Strand hatte irgendwie etwas magisches, fand ich. Am Sonntag sind wir dann alle zu einer kleinen Farm gefahren, wo alle ziemlich Spaß hatten und ab und zu auch mal nicht . Vor allem unter dem Alpaca und nahe den Rindern gefiel es Zina nur mäßig. Als es ums Striegeln der Esel und Pferde ging, waren Giulia und ihre Freundin nicht zurückzuhalten. Am Ende habe ich dann auch noch meinen fetten Hasen auf den Schoß bekommen. Ich hab mich nur bedingt erfreuen können, da das Tier mir leider meine einzige (zudem frisch gewaschene) Jacke schmutzig gemacht hat ... jaja ich weiß, Natur und so, aber wenn man nur wenig Kleidung dabei hat, dann ist so etwas Weltbewegend . Nun gut, die Kidies und Norman hatten ihren Spaß und ich auch. Am Nachmittag bin ich mit Zina und Giulia noch ins örtliche Schwimmbad, was ziemlich cool ist. Einzig was komisch war, ist, dass man mit Straßenschuhen rein konnte, das war sehr ungewohnt und ich hab mich den ganzen Weg zur Umkleide davor gefürchtet, vom Bademeister angeschnautzt zu werden. Das Schwimmbad hat sowohl einen Spaßbereich mit Stromschnellen und Wellengang alle halbe Stunde (hat mich sehr an die Urlaube mit meiner Familie erinnert) sowie ein 50 m Becken zum Trainieren. Laut Norman ist das auch der Grund, warum die besten Schwimmer Neuseelands aus Dunedin stammen.

Am nachsten Tag ging es dann zuruck nach Auckland. Aus Zeitgrunden habe ich mich dazu entschieden zu fliegen. Lustigerweise hatte Norman auch einen Flug nach Auckland eine Stunde vor mir. Somit wartete ich eine Stunde länger in Dunedin und er und Lynn eine Stunde länger in Auckland. Es war schön wieder bei Rob und Lynn zu sein. Leider ist Rob immer noch nicht im Ruhestand, er wartet darauf schon seit 6 Monaten und es sah eigentlich ganz gut aus, bevor ich los bin. In Auckland sind Lynn und ich an einem Tag noch zu einem Wasserfall gelaufen. Obowhl es geregnet hat, war es doch ganz schön und der Wasserstand ganz schön hoch.Am Wasserfall kann man normalerweise baden, aber diesmal war es ein reissender Strom... da rutscht man besser nicht aus. Ansonsten haben wir noch nach Geschenken gesucht, vor allem nach Greenstones... In der Nacht gab es dann einen heftigen Sturm in Auckland, der stärkste Sturm seit 40 Jahren. Ich bin auch immer wieder aufgewacht und hatte Angst das Fenster hält nicht Stand. Meine Gardine ist immer hin und her geflogen, obwohl das Fenster fest (!) zu ist. Aber das mit der Isolierung in Neuseeland werde ich jetzt nicht mehr wiederaufwärmen, diesen Kulturschock hab ich mittlerweile überwunden! Da wir eigentlich dachten, es wird ein regnerischer Tag, sind Lynn und ich nach Auckland Harbor, da ich Auckland Downtown bisher noch nicht gesehn haben. Und ich fand es echt toll! Da doch noch die Sonne rauskam, sind wir kurzerhand zum Kaffetrinken auf die Insel Waiheke gefahren. Ein Freund von mir hat dort 3 Monate gewohnt und war total begeistert, sodass ich diese Gelegenheit ergriffen habe, mir das anzusehn. Und ja, es ist eine schöne Insel.

Am nächsten Tag ging es dann zum Flughafen. Auf dem Weg dort hin, haben wir noch Wayne besucht, Lynns Sohn. Er wollte mich eigentlich unbedingt wieder auf eine Fishtrip mitnehmen, wie beim letzten Mal, aber das hat zeitlich nicht geklappt. Ich fands süß, dass er mich aber unbedingt noch sehen wollte! Ich hab ihm dann die Geschenke für die Mädels überreicht, über die er sich sehr gefreut hat. Am Flughafen selbst, gab es noch einen kleinen Schreckmoment, als die Dame vom Check-In mich fragte, ob ich mein Australien-Visum denn hätte. Ich meinte nein und sie sagte dann, dass ich das vor Abflug noch bräuchte. Mir rutschte dann das Herz in die Hose, aber sie sagte dann gleich, dass ich das hier am Flughafen machen kann... puh, Glück gehabt. Dann hieß es auch Abschied nehmen. Lynn war sichtlich gerührt und meinte sie würde mich schon vermissen werden. Und ich war es auch, als ich durch die Immigration Control durch war. Es war mal wieder eine ganz wundervoller Zeit in Neuseeland und ich bin mir sehr sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist! CU New Zealand!

Neuseeland - zweiter Teil

Donnerstag, 05.06.2014

Bevor ich nach Neuseeland gekommen bin, wusste ich, dass ich mehr Zeit in der Nelson-Malbourough Region verbringen will und das habe ich auch gemacht. Ich war hier eine ganze Woche bei strahlendem Sonnenschein (wie fast überall hier). Und um den Abel Tasman Trek zu feiern, dachte ich, es wäre Zeit mein Geburtstagsgeschenk einzulösen ... Leider würde ich gerne noch mehr Fotos zeigen, aber diese drei erklären wohl um was es geht! Es waren übrigens 5000 m!

 

 

Am nächsten Morgen ging es dann in die Golden Bay, wieder mit Falk und Lucas. Uns wurde von einem Freund ein Auto geliehen. Wir fuhren über die Takaka Hills hinüber, wo wir einen herrlichen Blick sowohl auf die Tasman Bay als auch auf die Golden Bay hatten. Gleich nach Takaka, übrigens Neuseelands Hippie-Dorf, befanden sich die Waikoropupu Springs. Sie haben eins der klarsten Wasser der Welt und sind den Maoris heilig, daher darf man sie nicht berühren. Die Mengen die dort heraussprudeln sind übrigens beachtlich, zur Zeit etwa 11 m3/s mit einem Alter zwischen 1,2 und 10,2 Jahre (je nachdem welcher Aquifer). Die Untersuchungen hierzu hat übrigens die NIWA gemacht, das Forschungszentrum bei dem ich damals vor 8 Jahren mein Praktikum gemacht habe!
Weiter ging es dann auf direktem Weg zum Wharariki Beach, einem der absolut schönsten Strände Neuseelands (meine Meinung). Dort haben wir erst einmal Mittag gemacht an so einem Sandhang. Man konnte Kinder dabei beobachten wie sie mit viel Spaß den Abhang hinuntersprangen... na gut die Kinder und mich .... (und auch Falk... ). Hat aber echt Spaß gemacht.
Danach sind wir noch etwas weiter gefahren ans Farewell Spit. Diese eigentliche riesige Sandbank kann man nur zum Teil frei besuchen. Wir sind an der der Golden Bay zugewandten Seite hochgelaufen. Dieser Teil sah bei Sonnenuntergang echt schön aus. Da wir aber auch sie Tasmanian Sea-Seite sehen wollten, es aber bereits dämmerte, sind wir die knapp 1,5 km rüber gejoggt, Fotos mit dem Restlicht gemacht und wieder zurückgelaufen. Dann wurde es zu dunkel und wir sind den Rest wieder gemütlich gegangen. Trotzdem ist jeder mal gestolpert... Am nächsten Tag haben sich unsere Wege auch wieder getrennt. Danke für die wunderbaren Tage ihr beiden und ich wünsche alles Gute für Euch!

 

 

 

Da ich etwas leicht in Zeitnot geraten bin, wollte ich auf dem schnellsten Weg nach Wanaka. Dazu musste ich aber den Bus wechseln. Also bin ich von Nelson nach Franz Josef gefahren. Im Gegensatz zu damals (ich bin die Strecke umkehrt gefahren) gab es diesmal nicht einfache Stops, sondern auch Touristops. So hatte ich etwa 30 min in Punakaiki für die Pancake Rocks (mehr braucht man auch nicht) und 40 min im süßen Städtchen Hokitika. Zudem hatte dieser Busfahrer wie auch der am folgenden Tag unglaublich viel unterwegs zu erzählen, was die Reise also sehr interessant machte. Ausserdem konnte ich die landschaftlich wunderbare Westküste (in der es fast 300 Tage im Jahr regnet) in vollen Zügen bei blauem Himmel geniessen. Denn, müsst ihr wissen, in NZ gilt: wherever I go, the sun is shining. In Franz Josef bin ich noch kurz zum Schotterbett des Gletscherabflusses gelaufen und hab es mir später im gleichen Hostel wie vor 8 Jahren gemütlich gemacht. Am nächsten Morgen ging es auch schob weiter nach Wanaka.

 

 

 

 

 

Vorab schon mal soviel: Wanaka hat mir unglaublich gut gefallen und ich fand es Schade, dass ich so wenig Zeit hatte. Wanaka wird auch als der kleine Bruder von Queenstown bezeichnet. Letztere Stadt ist ein Mekka für Abenteuerausflüge, Heimat des ersten komerziellen Bungees sowie unter Backpackern gerne als Party Ort genutzt (da sind mir Stories zu Ohren gekommen, tztz...). Abgesehen davon befinden sich beide Orte in einer traumhaften durch Gletscher geprägten Gegend an einem See. Und so habe ich dann auch den einen vollen Tag genutzt, ich bin mit dem Mountainbike am See entlang gefahren. Bei diesen grandiosen Aussichten habe ich mir selbst noch einmal die Bestätigung geholt, dass Mountainbiken nicht mein Sport ist. Weder das hoch- noch das runterfahren liegt mir (und ich glaube so langsam ist dort noch niemand die Hänge runter). Und dass ich schon seit vier Monaten nicht mehr auf dem Fahrrad saß, wurde mir auch schmerzlichst bewusst, im wahrsten Sinne des Wortes! Trotz allem ein ganz wunderbarer Ausflug.
Abends ging es dann noch ins Kino. Ich habe mir den Film The Grand Budapest Hotel angesehen. Ein absolut hinreißender Film der umso mehr in dieses Kino gepasst hat. Wie saßen nämlich nicht auf Sitzen sondern auf einer Couch und in der Spielpause gabs frische Kekse ... sehr schön. Ich hatte hier eine aus meinem Hostel getroffen und als wir uns unterhielten und ich erwähnte, dass ich aus Luxemburg bin, meinte sie, eine aus ihrem Zimmer auch. Ich konnte meinen Ohren kaum glauben und freute mich schon darauf, sie zu treffen. Lustigerweise sprach mich Matilda später an, da ich ihr irgendwie bekannt vorkam. Ich erklärte dann gleich, dass ich aus Luxemburg bin, aber wir fanden keine gemeinsamen Schnittstellen. Ich gehe also davon aus, dass sie meine mysteriöse Doppelgängerin meinte (von der ich nicht das erste Mal gehört habe). Es stellte sich heraus, dass Matilda dem, nach ihren Worten, Europaschulekinder-dilema folgte, Luxemburg als Heimat ansehn, aber leider kein luxemburgisch sprechen zu können. Auf jeden Fall haben wir beide es sehr genossen, auf eine Landsmännin zu treffen und haben uns super verstanden. Sie bleibt bis Ende des Jahres hier in NZ, aber ich denke, man trifft sich bestimmt wieder! Dir auch noch alles Gute für die restliche Zeit!
Anschließend ging mit einem Nachtstop in Queenstown weiter nach Dunedin, wo ich Lynns jüngeren Bruder Norman samt Familie besuchen sollte.

 

Neuseeland - Abel Tasman

Samstag, 31.05.2014

Nach der Überfahrt von Picton habe ich gleich den Bus nach Havelock genommen. Ich hatte nicht so wirklich einen Plan, was ich in der Region machen wollte und in der Nähe gab es den Nydia trek. Havelock ist ein nettes kleines Fischerdörfchen und nennt sich selbst Green Mussel Capital of the World (also ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass jedes Dorf hier für irgendwas die Capital ist). Die Green Mussel ist riesig im Vergleich zu der schwarzen von unserer Nordsee. Ich kam leider nur in den Geschmack einer Musselpie, aber die war auch sehr gut.

 

 Auf jeden Fall habe ich dort ein gemütliches Hostel gefunden, was sehr angenehm war nach dem riesigen Teil in Wellington und bin bei Sonnenschein etwas rumgelaufen und habe Abends meinen Blog verfolgständigt. Später bin ich mit noch ein paar anderen Leuten aus dem Hostel zu einem Wasserfall in einer Art Schlucht gelaufen. Das coole daran, die Wände waren voller Glühwürmchen und in der Dunkelheit sah das aus wie ein Höhle. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Nelson. Hier bin ich zum Centre of New Zealand gelaufen (musste ich auch etwas lachen, vom Mitad del Mundo zum Mitad de Nueva Zelandia ...) und hatte einen tollen Blick auf dei verschneiten Bergspitzen. Am nächsten Tag bin ich dann noch bei strahlendem Sonnenschein in den Hügeln um Nelson rumgelaufen und hatte auch hier wieder tolle Aussichten. Am Nachmittag habe ich mich mit zwei Leuten getroffen, um unseren Abel Tasman Aufenthalt zu planen. Es ging also am nächsten Morgen auf zu meinem ersten kompletten Great Walk. Vor acht Jahren war ich hier schon einmal, habe aber damals einen Tag mit dem Kayak und einen Tag laufen gemacht, somit fehlte mir noch der nördliche Teil (der übrigens noch schöner, aber dafür anstrengender ist). Wir fuhren also am folgenden Tag mit dem Wassertaxi hoch nach Totaranui. Von dort liefen wir den Trek nach Norden an der Küste entlang. Dieser Teil war wirklich wunderschön, man kam auch immer wieder runter an einen Strand und ich konnte dort auch mal in Live die riesigen und wunderschönen Muscheln sehn. Übernachtet haben wir in einer DOC-Hütte, der Whariwharangi Hut, die nicht so kalt war, wie gedacht, aber halt ohne Licht. In der Nacht konnten wir sogar zwei Kiwis schreien hören. Am nächsten Morgen ging es dann leider bei Regen über den Gibbs Hill zurück nach Totaranui. Er Ist der höchste Hügel von allen am Trek und ist eigentlich eine Alternativ-Route. Ich bin echt froh, dass der gleich zu Beginn war, war echt anstrengend ... In Totaranui kam aber wieder die Sonne raus, sodass wir den Rest des Tagesstücks, das wieder einmal öfters am Strand entlang führte, in vollen Zügen geniessen konnten. Insgesamt sind wir an dem Tag 9 Stunden bis zur Bark Bay gelaufen. Insgesamt waren wir fast 12 Stunden unterwegs, was daran lag, dass wir an einer Stelle auf die Low Tide warten mussten, um rüber zu kommen. Um doch etwas Zeit zu sparen, sind wir nicht bei kompletter Ebbe, sondern bei Knie-bis Hüfttiefem Wasserstand rüber. Diese Tatsache führte zu einem der lustigsten Fotos dieser Tage... aber seht ihr schon selbst. Mit der Lowtide-Überquerung waren wir aber erst in der Hälfte ... Der nächste Teil der Strecke war auch sehr schön, führte aber mehr durch Wald. An diesem Tag kamen wir auch noch in die Dunkelheit, fast eine Stunde lang. Das war zwar interessant, da wir zum Teil Glühwürmchen sehen konnten und Kiwis (naja Lukas und ich nicht, aber Falk, weil er 20 m vor uns unterwegs war), aber war aufgrund der Müdigkeit auch echt anstrengend. Mir tat am Ende der Rücken so unglaublich weh ... wir haben es aber in die Bark Bay Hut geschafft und sind totmüde nach dem Essen gleich ins Bett. Auch am nächsten Morgen ging es früh morgens wieder los, diesmal waren 8 Stunden wandern angesagt. Und auch diesmal regnete es, aber nur sehr wenig. Nach zwei Stunden kam auch schon die Sonne raus. Ein Teil dieses Weges kannte ich sogar noch von damals ... Wir hatten morgens ein unglaubliches Tempo drauf, weil wir aufgrund der Tatsache, dass wir abgeholt werden mit einem Shuttleservice, etwas Angst hatten, zu spät zu sein. Nach vier Stunden Powerwandern war ich dann aber sowas von am Ende, sowohl Füße als auch der Rücken ... Wir haben dann Mittag an einem schönen Strand gemacht, wo auch Luise ihr Erinnerungsfoto bekommen hat.

Nach dem Mittag standen zumindest für Falk und mich noch einmal fast 3 Stunden an, da ja der feine Herr Lukas an der Apple Bay abgeholt worden ist!  Auf jeden Fall gibt es ein Foto auf dem uns ganz deutlich anzusehen ist, dass wir keinen Bock mehr haben, als wir die verbleibenden Kilometer auf dem Schild gelesen haben ... aber wir haben es geschafft!!! Mit dem Shuttle ging es dann zurück nach Nelson, wo ich nach einer Dusche totmüde ins Bett gefallen bin. Es waren über 60 km in drei Tagen, aber er hat sich mal wieder gelohnt der Abel Tasman!

Neuseeland erster Teil

Sonntag, 25.05.2014

In Neuseeland gestaltet sich das mit dem Internetzugang wesentlich schwieriger, als in Südamerika. Nicht dass es keinen gibt, aber er ist nicht mehr günstig zugänglich :) und wie pflegt mein Onkel zu sagen, "Et ass am Klengen wou eent spuert".
Wie dem auch sei, ich bin jetzt schon zwei einhalb Wochen hier und hab schon einiges erlebt. Angefangen damit, dass ich fast meinen Flug in Santiago verpasst habe, der eigentlich 5 Stunden verspätet war. Wir waren schon auf der Startbahn, als wir wieder alle raus mussten. Da der Flug erst vier Stunden später ging, hab ich mich hingelegt und als ich dann aufwachte, hörte ich nur: this is the last call for passengers of the flight to Auckland, New Zealand. Ui, da war ich aber plötzlich ganz fix unterwegs. Dann musste ich leider noch einmal durch die Handgepäckkontrolle, die auf Flüssigkeiten spezialisiert ist (obwohl ich ja bereits im Sicherheitsbereich war). Ist ja eigentlich nur halb so wild denkt ihr jetzt, ja aber, ich hatte drei Flaschen Pisko aus Lima dabei. Bei der ersten Boardingkontrolle habe ich der Dame gleich gestanden, daraufhin hat sie mir zugewinkert und gesagt: Psst, it's a secret. Die Dame der zweiten Kontrolle sah aber sehr unfreundlich aus, deswegen hab ich einfach mal Nichts gesagt und ... Glück gehabt, sie hat den Inhalt der Blechdosen nicht weiter hinterfragt. Somit konnte ich samt Gastgeschenken endlich nach Neuseeland!
Die Kontrolle am Flughafen ging auch schneller als gedacht, obwohl ich zeitgleich mit einer Chinesengruppe ankam, die ja bekanntlicherweise immer mit unglaublich viel Essen vereisen. Mindestens ein Koffer ist mit getrocknetem Dies&Das gefüllt. Nur meine Schuhe wurden desinfiziert und somit konnte ich knapp 20 Min nach Landung auf eine Fahne mit dem roten Löwen blicken, den Lynn extra zur besseren Erkennung dabei hatte. Ich habe mich sehr gefreut, Lynn wieder zu sehen, die letzte Begegnung in Luxemburg ist schon ein paar Jährchen her. Wir sind dann erst einmal nach Hause gefahren. Es gab einige Umstellungen, so musste ich mich z.Bsp. wieder daran gewöhnen, das Klopapier in die Toilette zu werfen oder auf der anderen Strassenseite zu fahren. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das Gefühl "hier stimmt doch was nicht" beim Hineinfahren eines Kreisverkehrs losgeworden bin. Zum Mittagessen kam Rob nach Hause und war auch sichtlich sehr über meine Ankunft erfreut. Nach dem Essen sind Lynn und ich inkl. Luise dann zu Babich Wines in Auckland gefahren (den Wein kaufen meine Mama und ich einmal im Jahr). Dort hat mich dann sogar die Tochter des Gründers bedient und etwas rumgeführt und mir die Kontainer für Oversea gezeigt. War schon sehr lustig, etwa 85% des Weins wird in 33 Länder exportiert und das Ganze ist immer noch ein Familiebetrieb.

Später hat dann doch der Jetlag zugeschlagen und ich wollte dann einen "Powernap" machen, der ungeplant etwa 5 Stunden gedauert hat . Nun gut, am nächsten Tag ging es ins Beachhouse nördlich von Auckland. Dort haben wir das Wochenende verbracht. Lynn und ich waren spazieren auf der Tawharanui Peninsula, was wirklich sehr schön war. Danach haben wir uns dann sogar noch getraut, ins Meer zu gehn. Ich glaube, ich habe es ganze 2 Minuten ausgehalten, danach musste ich mich erst einmal im kühlen Wind aufwärmen. Wir sind also schnell wieder ins Auto gestiegen und zu Hause in den Hotpool auf der Terasse. Am Sonntag haben wir dann noch das Lancasterdenkmal besucht, das war auch mal cool! (die Geschichte dahinter gibt es hier nachzulesen)

Die Tage darauf sollten Lynn und ich bei ihrem Bruder Peter und seiner Frau Glenys in Hamilton und Bowentown verbringen. Um es kurz zu fassen, ich hatte eine sehr schöne Zeit mit Ihnen und bin froh beide endlich kennengelernt zu haben. Peter und Glenys fahren im Juli auch nach Ecuador und Peru, somit konnte ich Ihnen auch noch eimmal einige Tips geben und Fragen beantworten. Mit Lynn und Glenys war ich dann in Raglan, im Hamilton Garden und in Hobbiton. Letzteres war echt lustig und süss, ersteres war sehr schön. In Mt Manganui haben wir gegessen bevor wir es uns zu dritt im Wohnmobil mit ner Flasche Wein bequem gemacht haben. Am nächsten Tag sind Lynn und ich etwas rumgelaufen, bevor wir dann eine alte Goldmine besucht haben und später in Waihi die aktuelle noch betriebene Mine. Zur Feier des Tages gab es da sogar noch eine Sprengung . Am folgenden Tag haben beide mich dann in Thames abgesetzt und ab da ging es dann mit dem Bus weiter. Wie gesagt wir haben viel gemacht, geredet und gelacht und ich fand die Zeit wirklich sehr schön.

  

Was ich den vergangen Tagen so erlebt habe, fass ich mal möglichst kurz zusammen. Ich bin einmal die Coromandel Peninsula rum, grösstenteils mit einer Spanierin und einer Deutschen. Wir sind neben dem Wandern auch am Hot Water Beach gewesen und an der Cathedrale Cove. Hot Water Beach war sehr lustig, dort kann man bei Ebbe der den aufsteigenden heissen Quellen suchen (ca. 60 Grad) und sich dann eine Wanne buddeln. Dort saßen wir fast zwei Stunden. Nach der Coromandel Peninsula bin ich nach Taupo. Dort hatte ich zwei Ziele: Bungee-Jump von vor 8 Jahren wiederholen und den Tongariro Crossing, den ich beim letzten Mal auch nicht machen konnte. Und wie soll ich sagen, Ziel erreicht! Den Bungee hab ich sogar im selben T-shirt wie damals gemacht und hat wieder einmal sehr viel Spaß gemacht, die Fotos hab ich mir diesmal aber gepart. Und der Tongariro war auch einfach traumhaft. Es lag schon Schnee auf den Spitzen und trotzdem strahlend blauer Himmel. Die Landschaft hat mich sehr an die Anden und den Hike zum Cotopaxi erinnert. Abends oder besser gesagt, Mitten in der Nacht, hatte ich dann das Vergnügen mit meinen Mitbwohnern Bekanntschaft zu machen, vor allem einer dachte 1:30 wäre doch die beste Zeit, ein Plauderchen zu halten. Aber ich konnte darüber lachen und sie stellten sich doch als sehr nett heraus (zudem in meinem Alter!) und so hatte ich nichts dagegen, als sie fragten, ob ich mit auf die Segeltour auf dem Lake Taupo kommen würde. Als sich das Boot das erste Mal im Winde zur Seite drehte, wurde mir klar, dass ich noch nie auf einem Segelboot war. Aber es war ein sehr schöner Ausflug mit dem Ziel der Maori Carvings (sind aber erst 30 Jahre alt) und zudem total gemütlich mit Sitzsäcken an Bord. Und ich war auch froh drum, denn in der Nähe der Carvings wurde ich doch etwas seekrank und war froh um mein "Bett", aber ich war ja nicht die Einzige, gell Flo? Abends gab es dann noch selbstgemachte Spätzle (also nicht von mir, aber ich lerns noch) bevor es am nächsten Tag nach einem gemütlichen Kaffe nach Napier ging.

Napier ist ein total süße Stadt. In den 30ger wurde sie von einem Erdbeben stark zerstört und dann im Art Deco Stil der 20ger/30ger Jahre wieder aufgebaut. Beim dem Erdbeben hat sich in 3,5 Sekunden die Erde übrigens um 2 m gehoben! Einige der Häuser gibt es noch heute und die Stadt nennt sich selbst Art Deco Capital of the World! Sie hat zudem eine nette Promenade und da ich auch hier mal wieder Glück mit dem Wetter hatte (benny&thebugs), bin ich die bis zum neugestalteten ehemalige Industriegelände gelaufen. Auf einer Bank hat sich eine Oma zu mir gesetzt. Wir haben uns unterhalten und sie hat mir erzählt, dass hier einiges gemacht worden ist in den letzten Jahren, es gibt neue Fahrradwege und neue Promenadenwege. Sie und ihr Mann  waren so nett und haben mich dann zurück in die Innenstadt gefahren und mir dabei noch ein paar Sachen erklärt, wie es hier früher aussah und so. Ich glaube die haben sich auch sehr über die Abwechslung gefreut. In der Innenstadt hab ich dann noch eine Guided Tour gemacht und seit langem mal wieder einen Cache gesucht! Am nächsten Tag ging es dann in die Hauptstadt Wellington.

 

Wellington ist auch eine sehr tolle Stadt mit vielen kleinen Geschäften, Galerien und natürlich jede Menge Kultur. Ich hätte hier soviel süße Sachen kaufen können (bei den meisten Sachen musste ich an dich denken Marielle, das hätte dir bestimmt gefallen). In Wellington kann ich die meisten Veränderungen feststellen, vor allem am Wasser siehts anders aus, habe mich aber auch an einige Sachen erinnern können. Ich hatte nur einen vollen Tag in Wellington und den habe ich in den Museen Te Papa und Wellington Museum verbracht. Mit Leuten aus meinem Hostel war ich auch Abends unterwegs, auf dem Night Market und bei zwei Konzerten. Nach langem hin-und-herüberlegen habe ich mich doch entschlossen, Wellington zu verlassen und bin bei überraschend strahlend blauem Himmel mit der Fähre rüber nach Picton. Vor allem in den Malborough Sounds wollte ich natürlich draussen sein für Fotos, aber es war unglaublich windig. Ich habe mich irgenwann in einer Ecke etwas vor der Gicht versteckt. Irgendwann bin ich zur anderen Seite gelaufen, hab mich gewundert, dass alle weg waren. Hab dann noch schön ein paar Selfies gemacht und so, bis es mir dann doch zu windig wurde. Als ich rein ging, habe ich dann gesehen, dass das Deck geschlossen worden ist. Hatte ich ja noch einmal Glück, dass ich nicht weggeweht worden bin, wäre ja auch keiner da gewesen, um es zu sehn!

Alles gut gegangen, mir geht es hervorragend in Neuseeland, ich bin auf der Südinsel Richtung Dunedin unterwegs! Liebste Grüße vom Ende der Welt!

 

 

Die letzten Tage in Peru und wir haben Halbzeit ... vielleicht

Dienstag, 06.05.2014

Obwohl mich der Machu Picchu Trek nicht ganz so geschafft hat, wie ich gedacht hatte, war die Woche davor, die Reise von Guayaquil nach Cuzco in 10 Tagen einfach zu anstrengend und Kräfteraubend gewesen. In der Woche hatte ich auch komplett das Zeitgefühl vergessen, weil ich so viele Nachtbusse gefahren bin. Daher habe ich die 3 verbliebenen Tage in Cuzco einfach mal relaxt, mich durch die Stadt treiben lassen, auf Emails geantwortet, Fotos sortiert und Leute angerufen... Klar hab ich mir noch vorgenommen ein paar Sachen anzusehn, wie das Inka Museum oder die Kathedrale. Dabei gibt es noch so viel mehr, viele Ruinen, wie die "Sexy Woman"  (heißt eigentlich Sacsayhuamán), Aktivitäten wie Rafting oder Reiten, noch mehr Inka-Ruinen besuchen u.s.w. Aber ehrlich gesagt, war ich etwas Inka-gesättigt. Mir ist klar, dass die Peruaner stolz darauf sind und es ist unglaublich interessant, wie sich die Kulturen auch vermischt haben. So kann man in der Kathedrale ein Bild des letzten Abendmals sehn, auf dem Tisch aber kein Lamm sondern ein wildes Chinchilla (nein, es ist kein Cui, wie euch die Guides erzählen ). Oder in einer anderen Kirche kauen Jesus und seine Jünger Coca-Blätter. Zudem gibt es auch viele Inka-Feste die mit katholischen Festen zusammenfallen. Oft haben die Natives behauptet, die katholischen zu feiern, aber in Wahrheit haben sie Pachamama oder die Apus geehrt. Also Cuzco ist wirklich eine Reise Wert, aber ich war etwas reisemüde und zudem gesundheitlich angeschlagen, sodass ich es einfach locker genommen habe. Diese Lockerheit hat mich z.Bsp. dreimal ins Schokoloadenmuseum geführt, wo ich unter anderem ein Paar aus Freiburg traf, hat dazu geführt, dass ich mit Kathrin, Katja und Steffen fast 3 Stunden in einem Café saß oder einfach mal Abends im Hostal einen Film gekuckt habe. Wenn man länger und vor allem alleine unterwegs ist, kann man einfach nicht so reisen, wie wenn man nur 3 Wochen zur Verfügung hat. Klar schlich sich gelegentlich das schlechte Gewissen ein, das dir sagt, jetzt bist du hier, du musst doch was machen, du musst doch was sehn... aber ich habe es geschafft, dies gekonnt zu ignorieren. Nichtsdestotrotz habe ich Cusco sehr genossen, vor allem das peruanische Essen ist unfassbar gut, auch wenn mein Magen mir etwas einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Begnung mit Kathrin, Katja und Steffen habe ich auch sehr genossen. Kathrin hat eine ähnliche Geschichte wie ich bezüglich Job und Neustart, Katja und Steffen reisen gerade schon 14 Monate um die Welt und hatten etliche Tips für Südostasien. Die Gespräche mit Ihnen haben dazu geführt, dass meine Reisetief verschwunden ist und ich gerade sogar überlege zu verlängern . Also vielleicht ist gerade Halbzeit oder auch nicht, ich kann es noch nicht sagen. Auf jeden Fall werde ich meinen Asienaufenthalt anders gestalten als geplant... Details folgen dann zur gegebenen Zeit. An dieser Stelle würde euch gerne ein paar Bilder zeigen, geht aber gerade nicht... hier nur mein Verwöhnprogramm nach dem Trek:

Ich bin dann nach Lima geflogen, wo ich noch einmal 1,5 Tage hatte. Bin wieder in das Hostel mit der Dachterasse und das ist auch gut so, ich kann nämlich gerade meinen Kindl kaum aus den Händen legen und dort liest es sich einfach perfekt. Am Sonntag bin ich noch einmal nach Limazentrum gefahren. Ihr gibt es ähnlich wie in Quito eine Via Express, ein Bussystem mit Karte. Da Sonntag war, konnte ich keine Karte zum aufladen kaufen, also bat ich jemanden mich mit rein zu nehmen. Für den Weg zurück musste ich das natürlich auch machen. Als ich an der Haltstelle ankam, wartete eine dreiköpfige Familie und fragte, ob ich sie mit auf meine Karte nehmen könnte. Ich lachte und meinte, ich hab selbst keine. Also warteten wir. Die junge Frau die dann kam, hatte leider auch keine... also warteten wir noch einmal. Die nächsten beiden Frauen wurden dann regelrecht von uns überfallen  aber sie waren so freundlich, uns alle mit auf ihre Karte zu nehmen... In Lima habe ich mir das beeindruckende Franziskanerkloster samt Gruft angesehen sowie das Inquisitionsmuseum. Letztere Führung war auf Spanisch somit habe ich zwar viel, aber nicht alles mitbekommen. Aber es war wohl eins von drei wichtigen "Gerichten" der Inquisition in Süd- und Mittelamerika. Nach der Abschaffung wurde dort der peruanische Kongress eingerichtet und die erste Verfassung der Republik erarbeitet. Und jeder der behauptet, dass Lima keine Reise Wert ist, der irrt. Lima hat unglaublich charmante Ecken, auch wenn nicht alles schick hergerichtet ist, die Stadt ist halt bis auf Miraflores und Barranco nur gefährlich bei Nacht (deswegen kuck ich immer bei Sonnenuntergang zu Hause zu sein! )

Regierungspalast Kongress Kathedrale Plaza de Armas


Den letzten Tag verbrachte ich in Lima mit lesen, mein neustes Buch fasziniert mich gerade unglaublich, wenns in dem Tempo weitergeht, bin ich in zwei Tagen damit durch! Und dann hab ich mit Händen und Füßen noch einen Kochkurs gefunden! Das lustige daran, er war sogar auf deutsch. Der Chefkoch ist ein Peruaner, der 25 Jahre in Deutschland gelebt hat und vor 3 Jahren die erste Kochschule in Lima eröffnet hat. Das peruanische Essen ist wirklich phantastisch und heute habe ich sogar gelernt, Ceviche zu machen. Ihr könnt euch alle schon mal auf meine nächsten Feste freuen, da lass ich euch dann dran teilhaben .

Causa die Truppe Zutaten Ceviche Ceviche  

 Zutaten Lomo saltadoLomo Saltado  

Vorbereitung PicoronesPicorones


Es war ein super schöner Abschlussabend für die Zeit in Peru. Ich sitze gerade auf der Dachterasse und starre in den nebeligen Abendhimmel über Lima und ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit hier und auch etwas traurig. Meine Zeit in Südamerika ist nämlich zu Ende und trotz einiger kleiner Hürden hatte ich eine wunderbare Zeit. Aber auf der anderen Seite des Pazifik freuen sich schon ein paar Menschen sehr auf meine Ankunft. Und ich mich auf sie und darauf, nach 8 Jahren wieder nach Neuseeland zurückzukehren. Es wartet auf mich der neue Kontinent Ozeanien mit Neuseeland und Melbourne. Ich freu mich auf den Wechsel, auch wenn ich es vermissen werde, mein Spanisch zu üben, aber zumindest weiß ich jetzt schon, was ich während meiner Arbeitslosigkeit tun kann  

Ich hoffe euch allen geht es gut, vielen Dank für die ganzen Nachrichten und Kommentare und das Verfolgen meines Blogs. Ich meld mich dann bald aus einer anderen Zeitzone!

Der Weg nach Machu Picchu

Mittwoch, 30.04.2014

Wenn man in Peru unterwegs ist, dann gehört der Machu Picchu einfach dazu. Ich habe mir einen Treck ausgesucht, aber nicht den berühmten Inka Trail. Mein Trek ging insgesamt 5 Tage und vorweg: es war bei weitem nicht so anstrengend, wie ich gedacht hatte, aber dazu gleich mehr.

Ich wollte auf jeden Fall eine Agentur, die gut ist. Mein Guide hat mir erzählt, dass es in Cuzco 2100 Agenturen gibt und nur ca. 1300 sind legal und viele zahlen ihre Porter sehr schlecht und auf dem Inka Trail sind keine Pferde erlaubt. Der Grund warum ich den Inka Trail nicht gemacht habe, ist aber auch, dass er ausgebucht war bis Ende August. Im Nachhinhein hab ich zwar ne Menge Geld bezahlt und hatte eine leichte Luxusvariante, aber ich bin von meiner Agentur sehr überzeugt. Unser Trek ging in einem Nebental zum Sacred Valley, wo wir auch die einzigen unterwegs waren. Unser Guide hat erklärt, dass sie versuchen mehr in den Nebentälern zu arbeiten, damit die Communities dort auch vom Tourismus profitieren können. Wir sind zum Teil auf einem alten Inka Trail gewandert, den selbst das Kulturministerium nicht kennt. Er führte früher von Cuzco nach Machu Picchu, ist aber sehr zerstört. In dem ersten Dorf wo wir übernachtet haben, hat die Agentur auch Umweltprojekte laufen, damit die Menschen dort nicht mehr ihren ganzen Plastikmüll vor die Tür schmeissen. In der dritten Nacht haben wir an einer Schule gezeltet, die aktuell geschlossen ist und die Kinder müssen die Woche über runter ins Tal. Auch diese Schule versucht die Agentur mit diesem neuen Trek zu retten. Ich kann diese Agentur also nur empfehlen!

Zum unserem Erlebnis, unsere Gruppe bestand aus vier Leuten und einem Guide. Die drei anderen waren aus den USA und in ihren vierzigern, somit waren wir gelegentlich etwas langsam. Am dritten Tag hab ich daher noch nicht einmal geschwitzt ... Aber dennoch war es echt wundervoll, wir hatten sehr viele Glück mit dem Wetter, super Aussichten, kompetenter Guide, gutes Essen und viel Spaß abends im Zelt. Zur gleichen Zeit wie wir, war eine 14-köpfige Gruppe unterwegs, wir haben aber nur an den gleichen Stellen übernachtet, ansonsten sind wir immer vor ihnen gestartet. Den ersten Tag haben wir eine Webvorstellung gesehen und zu Mittag gegessen, wo mir ein kleines Mädchen Mandy viele Blumen geschenkt hat. Sie hat mir auch eine Erdbeere samt Wurzeln gegeben, ich soll die zu Hause einpflanzen. Ich meinte aber, dass das schlecht ginge, ich wäre noch zu lange unterwegs... Später haben wir einen Inka-Tempel besucht und ca. 3 Stunden gewandert. Abends haben wir in einem kleinen Hostel übernachtet. Die nächsten zwei Nächte haben wir im Zelt übernachtet und es war sch... kalt, dafür aber unglaublich schöner Sternenhimmel!!! Unsere Zelte und Essen wurden von ca. 10 Leuten mit Pferden transportiert. Darunter waren Köche, Helfer und Ranger aus der Gegend. Alle waren unglaublich nett und bemüht, sind oft hin und her gelaufen, dass man echt ein schlechtes Gewissen bekommen hat. Die Rangers aus den Bergdörfern laufen zudem in Sandalen rum ... einfach unglaublich, aber so ist das dort! Jedes Mal wenn wir einen Pass erreicht haben (oder auch wenn wir angekommen sind, wenn wir Abendgegessen haben oder auch mal zwischendrin) haben wir Pisko getrunken. Dabei schüttet man etwas auf die Erde für Pachamama (Muttererde) und dann bläst man was zu den Apus, den Göttern in den Bergen (Apu Victoria, Apu Machu Picchu etc.) und den Rest trinkt man. Die peruanischen Anden sind echt wundervoll! Die letzte Nacht haben wir im Hotel übernachtet, für meine Verhältnisse extrem luxuriös. Am letzten Tag stand dann auch eine Besichtigung inkl. Guide des Machu Picchu auf dem Programm. Das Gelände des Machu Picchu ist riesig und die Anlage sehr beeindruckend. Ich bin dann noch auf den Wayna Picchu, den Berg, den man auf jedem Bild sieht (der Machu Picchu ist nämlich der gegenüber!). Dort konnt ich mich beim Treppensteigen noch einmal unglaublich verausgaben ... sodass ich am Ende des Tages recht fertig war. Luise hat übrigens auch alles gesehen und ... ich habe das erste Mal auf meiner Reise ein Paar aus Luxemburg getroffen. Das ältere Paar aus Zolver ist seit drei Wochen unterwegs. Es waren tolle fünf Tage, auch wenn ich mir meine Gruppe etwas anders vorgestellt hätte und dachte es wäre anstrengender... es hat sich auf jeden Fall gelohnt, den Rest erklären die Bilder! :)

  die Blumen von Mandy Inka Baukunst Puma Auge Schlangentempel Symbol für die Weiblichkeit des Tempels Quino-Pflanze Hund mit Radio erste Unterkunft unser Guide Pisko erster Campsite unsere Helfer zweiter Campsite gefährliche Brücke kleinste Orchidee der Welt Mit dem Zug zum Machu Picchu Inka Perfektion Kondortempel auf dem Wayna Picchu the real Machu Picchu runter muss man auch Chaos! Luise

Arequipa, Colca Cañon und Titikaka-See

Freitag, 25.04.2014

Von Guayaquil ging es auf direktem Weg nach Lima, im Bus für 27 Stunden. Der Grenzübergang war eigentlich einfach, links der Schalter für Ausreise Ecuador, rechts der Schalter für Einreise Peru. Trotzdem hat es eine Ewigkeit gedauert. Im Bus habe ich die ältere Amerikanerin wiedergetroffen, die mit uns im Cajas Nationalpark war. Zudem habe ich Marieke aus Holland bzw. Curaço kennengelernt. Unsere Hostel lagen im selben Viertel, daher habe wir uns ein Taxi geteilt. Es war nämlich auch dunkel als wir mit zwei Stunden Verspätung ankamen und Lima ist nicht gerade für seine nächtliche Sicherheit bekannt. Wir haben im Taxi noch schnell E-mail ausgetauscht. Mein Hostel war ein klassisches Backpacker-Hostel mit einer sehr coolen Dachterasse. Von meinen Mitbewohnerinnen habe ich mir ein paar Tips zu Arequipa geben lassen. Eigentlich war mein Ziel am nächsten Tag in die Oase nach Huacachina zum Sandboarden zu fahren. Aber es war gerade Ostern, daher waren viele Leute aus Lima in Ica und Huacachina im Urlaub und alles überteuert. Ich verwarf also meinen Plan und blieb eine weitere Nacht in Lima, zog aber zu Marieke ins Hostel. Den Karfreitag haben wir uns dann die Prozession in Lima angesehn. Leider hat meine Kamera einen halbstündigen Film in meiner Tasche aufgenommen, daher gibts keine Fotos (aber ich kehre ja noch einmal nach Lima zurück)

 

Am Samstagnachmittag ging es dann noch einmal 17 Stunden mit dem Bus in die zweitgößte Stadt Arequipa. Hier kam ich am nächsten Tag gegen 8 Uhr an und hab mich nach eine Dusche gleich auf Stadtbesichtigung gemacht. Ich hab mir ein Museum und das wundervolle Kloster Santa Catalina angesehen. Es ist sowas wie eine Stadt in der Stadt. Aktuell leben noch Nonnen in strenger Abgeschiedenheit, seit den 70ger-Jahren ist es aber in dieser Form öffentlich. Am Ende habe ich noch gewartet, dass die Kathedrale aufmacht. Sie ist sehr international, der weiße Marmor ist aus Italien, bestimmte Schnitzereien aus Frankreich und die Orgel aus Belgien (ging aber beim Transport damals kaputt, daher hatte sie lange Zeit etwas schiefe Töne). Den Abend hab ich im Hostel verbracht. Eigentlich sollte ich zeitig ins Bett, denn am nächsten Tag ging es um 3 Uhr morgens zum Colca-Cañon ... naja, hab ca 4,5 Stunden Schlaf bekommen ...

 

Main Plaza Kathedrale

 

 

 

 

 

 

Wie schon erwähnt, ging es am nächsten Tag um 3 Uhr morgens mit einer 10-köpfigen Gruppe zwei Tage in den Colca-Cañon. Zuerst stand eine 3-stündige Fahrt an. Irgendwann bin ich mal kurz aufgewacht und um mich rum war Schnee. Hab mich etwas erschreckt, weil ich nicht auf solches Wetter vorbereitet war ... aber später sah es dann doch ganz anders aus. Nach einem Frühstück fuhren wir zu einem Aussichtspunkt für Kondore. Sie sind nach den Albatrossen die zweitgrößten fliegenden Vögel der Welt, in den Anden sind sie aber König, so Luis unser Guide. Unsere Gruppe war buntgemischt und sehr tolle Leute. Alterstechnisch lagen wir zwischen 23 und 32, 2 Amerikaner, 2 Holländerinnen, 2 Neuseeländer, 1 Deutscher, 1 Brite von den Kanalinseln, eine Luxemburgerin und 1 Peruaner. In diesem Fall ist der Peruaner der Exote, weil bei einer so touristischen Exkursion dies ebenso selten vorkommt wie einen Luxemburger oder einen Briten von den Kanalsinsel zu treffen

 

. Auf jeden Fall wurde Willy mehrfach gefragt, ob er ein neuer Guide ist, dabei macht er nur Urlaub im eigenen Land. Nach den Kondoren ging es erst einmal Bergab in den zweittiefsten Cañon der Welt. Von 3300 wanderten wir Vormittags auf 2100 m runter. Die Sonne schien, somit war es eigentlich ganz angenehm. Nach einem Mittagessen konnten wir dank des aktuellen Niedrigwassers eine Abkürzung nehmen und trafen noch vor Anbruch der Dunkelheit in der Oase ein. Und es war tatsächlich eine Oase, ein grün im graubraunen Cañon. Es gab sogar Swimmingpools, die mit dem Wasser des Flusses gespeist werden. Nach ein paar Cocktails und einem Abendessen ging es zeitig um 20:30 ins Bett. Am nächsten Tag sollten es um 5:00 Uhr zum Aufstieg gehn. Eine kleine Aufregung gab es aber doch noch: neben meinem Bett war ein kleiner Skorpion, der erste Skorpion in meinem Leben. Wie früher liefen wir Mädels dann zu den Jungs rüber, die kamen um diesen wegzumachen. Innerlich musste ich darüber sehr lachen... Am nächsten Morgen ging es ohne großes Frühstück (denn sonst kotzen die Touris, meinte Luis) in der Dunkelheit zum dreistündigen Aufstieg. Wir mussten wieder hoch auf 3300 m. Am Anfang dachte ich, ich schaff das nie im Leben, ich hatte unglaublich Hunger ... Aber irgendwann hab ich meinen Rythmus gefunden und den Hunger vergessen. Ich brauchte 2 Stunden und 15 Min und es war ein tolles Gefühl. Danach ging es erst mal zum Frühstücken, anschließend gab es noch, wie Luis meint eine Japanese-Tour, mit einigen Stops fürs Fotos. Ein Stop war aber noch ganz nützlich: wir konnten unsere Beine in den Hotsprings erholen bevor es zurück nach Arequipa ging... Ich hatte wirklich sehr viel Glück mit meiner Gruppe, wir waren Abends auch noch einmal alle zusammen essen.

 

 

 

 Am nächsten Morgen bin ich dann mit dem Bus weiter nach Puno am Titikakasee gefahren. Meine Mitebewohnerin im Hostel in Arequipa hatte den gleichen Weg. Wir haben uns dann in Puno zum Essen verabredet und für den nächsten Tag eine Tour zu den Uros Inseln gebucht. Ein Mitbewohner aus meinem neuen Hostel war auch dabei. Ich bin ziemlich kaputt um 20:30 eingeschlafen, den Schlaf hatte ich echt nötg. Am nächsten Tag haben wir also die Uros Inseln, die sogenannten Islas Flotas, besucht. Die Uros haben sich auf diesen Inseln auf dem Titikakasee niedergelassen, um den Inkas und anderen Eroberen zu entgehen. Das ganze ist natürlich sehr touristisch aufgezogen, aber war dennoch sehr interessant. Wir konnten uns auf "unserer" Insel umsehen. Anschließend ging es auf die Insel Taquine, die größte feste Insel im Titikakasee. Das besondere am Taquine, so der Guide, ist, dass die Männer besser weben/stricken als die Frauen. Verheiratete Männer erkennt man an ihren komplett roten Mützen. Sind dmsie noch nicht verheiratet, ist die Mütze rot mit weiß. Die Attraktivität der Männer ergibt sich übrigens aus der Qualität ihrer Mützen. 3 Jahre muss ein Paar zusammenleben bevor es heiraten darf. Auf der Insel sind wir etwas rumlaufen und haben gegessen. Dann gings auch schon zurück. Es war jetzt nicht ein Highlight, aber für den Tag, den ich zur Verfügung hatte, war es genau richtig.
Abends im Hostal hab ich dann noch Ben und Flo von der Colca Cañon Tour getroffen. Wir waren noch etwas essen, bevor ich dann um 22:00 Uhr den Nachtbus nach Cusco genommen habe.

 

  Modell

Hier bin ich nun in dieser wunderschönen Stadt. Bin heute etwas rumgelaufen, habs aber locker angehn lassen, denn morgen startet meine 5-Tagestour zum Machu Picchu. Und ein sehr schöner Zufall, mir ist Joy von den Galapagos-inseln über den Weg gelaufen! Das war eine nette Überraschung!

Galapagos - Finale

Mittwoch, 16.04.2014

Nach langem hin und her, hatte ich mich doch dazu entschieden, ein 5-tägige-Cruise zu machen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich es nicht unbedingt hätte machen müssen, viele Sachen wusste ich schon, einige Tiere hatte ich schon gesehen und eigentlich war es auch nur eine 3,5 tägige Cruise. Manchmal fungierte ich sogar als zweiter Guide, war sehr lustig.

Dennoch, es war ein tolle Erfahrung auf dem Schiff Darwin. Es waren tolle Leute dabei, keine Leute in Khaki-Farben mit fetten Spiegelreflexkameras um den Hals, sondern eher junge und jungegebliebene. Auch die Crew war lustig, vor allem el Capitano. Er sprach alle mit amiga oder amigo an und erklärte gleich am ersten Tag, er sei zwar Kapitän, aber er mache hier alles. Die Kabine habe ich mir mit Joy aus Kalifornien geteilt. Wir haben uns Gottseidank gleich gut verstanden, die Wohnverhältnisse waren nämlich ziemlich beengt. Wir waren im Unterdeck untergebracht, genauso wie 6 andere und weitere 8 Leute waren auf den oberen Decks untergebracht. Insgesamt waren wir 16 Touris, 1 Guide und 6 Crew-Mitglieder (Kapitän, 1. Offizier, 2 Maschinisten, 1 Koch und 1 Bartender). Auch mit dem Guide hatten wir Glück, sie war sehr engagiert uns mögichst viel zu zeigen, vor allem beim Schnorcheln. Das Essen war auch fantastisch und abwechslungsreich und wir bekamen Unmengen an Obst.

Es war eine lustige bunt gemischte Truppe. Die Tage bestanden i.d.R. aus zwei Landgängen und einem Schnorchelgang. An Land fuhren wir dann mit dem Dingi (keine Ahnung wie man das schreibt) und entweder es gab ein Wet-Landing oder ein Dry-Landing. Auf dieser Reise habe ich gesehen: Flamingos, Landiguanas, möglicherweise ein Hybrid-Iguana (war aber sehr unklar), viele Lavaechsen, Unmengen an Seelöwen, den Christmas-Iguana, Blaufusstölpel und Nazca-Tölpel, weitere Vögel und ... zu unserem Glück konnten wir den Galapagos-Albatross sehn. Diese sind erst vor einigen Tagen wieder zurückgekehrt. Im Meer konnten wir Meeresschildkröten, Aigle-rays, Sting-rays, viele farbige Fische, groß und klein, und Hammerhead-Sharks beim Schnorcheln sehn. An einem Morgen vor der Insel Floreana bin ich früher aufgestanden und konnte als einzige neben Quitito dem Machinsten sehen, wie ein Seelöwe mit einem Hammerhead-Shark-Baby spielt. :) Er hat ihn immer wieder durch die Luft geschleudert. In einem Moment kam ein Pelikan, schnappte sich den Hai, aber er ist ihm wieder runtergefallen. Aufgrund unserer Beobachtung werden wohl demnächst Forscher der Darwin Research Station vorbeikommen, die suchen nämlich gerade die Hammerhead-Shark-Babies. Don aus den USA meinte dann, sie bleibt jetzt in meiner Nähe, weil ich sehe immer die coolen Sachen.  Bestes Schnorcheln war Devils Crow, schönste Landschaft die Kliffs auf Española, schönste Geschichte, die der Albatrosse.Die Galapagos-Albatrosse (übrigens die kleinsten Albatrosse der Welt) werden auf der Insel Española geboren. Die Jungtiere reisen danach 5 Jahre um die Welt, kommen dann zurück um einen Partner fürs Leben zu finden, brüten die Eier gleichberechtigt aus (jeder 32 Tage). Nach der Aufzucht der Jungtiere trennen sich die Elterntiere wieder für 3 Monate, kommen dann zurück um sich wieder erneut ineinander zu verlieben, also in Tiersprache den Balztanz wieder aufzuführen. Stirbt eins der Tiere, wartet das andere 1-2 Jahre und sucht dann einen neuen Partner. Daraufhin meinte Joy: Travel the world for 5 years and then go home to find a mate, sounds like my life!

Weitere coole Sache, wir haben versucht, dass uns Stingrays an den Füssen kitzeln. Dazu muss man ganz ruhig im Sand stehen, auf keinen Fall bewegen. Zu einem Moment waren drei um mich rum, aber es hat mich leider keiner berührt. Dabei war ich echt lange im Wasser und am weitesten draussen ... ich hab noch tolle Bilder, aber der Upload funktioniert gerade nicht!

unser Guide

Es war ein schönes Ende einer phantastischen Zeit auf den Galapagosinseln. Beste Erfahrung ist aber nach wie vor das Volunteering auf San Cristobal. Den letzten Tag hab ich mit Joy am schönen Strand von Tortuga Bay verbracht (dort haben wir mit uns mit einer kleinen Hai-Art amüsiert) und abends sind wie noch mit Diarmuid (dem Iren von Isabela) essen gegangen. Am nächsten Tag hieß es dann für mich Abschied nehmen... und ich hatte ehrlich gesagt Tränen in den Augen, als ich ins Flugzeug stieg. Ich bin dann nach Guayaquil geflogen, um am nächsten Tag den Bus nach Lima zu nehmen. Am Flughafen wäre ich am liebsten ins Flugzeug nach Hause gestiegen ... habs aber nicht gemacht. Ich war, denke ich, einfach sehr nervös und aufgeregt wegen Peru. Hab Horrorstories von Lima gehört und war noch absolut nicht auf Peru vorbereitet. Zudem ist Ostern, was ich sehr gerne mag, denn es sind Feiertage, die ich in der Regel immer mit meinen Großeltern, Mama, Schwestern, Tanten, Onkels und Cousins feier und das sind dann die Momente, die unglaubliches Heimweh auslösen ... aber alles hat eine Ende und mittlerweile geht es mir wieder gut!