Arequipa, Colca Cañon und Titikaka-See

Freitag, 25.04.2014

Von Guayaquil ging es auf direktem Weg nach Lima, im Bus für 27 Stunden. Der Grenzübergang war eigentlich einfach, links der Schalter für Ausreise Ecuador, rechts der Schalter für Einreise Peru. Trotzdem hat es eine Ewigkeit gedauert. Im Bus habe ich die ältere Amerikanerin wiedergetroffen, die mit uns im Cajas Nationalpark war. Zudem habe ich Marieke aus Holland bzw. Curaço kennengelernt. Unsere Hostel lagen im selben Viertel, daher habe wir uns ein Taxi geteilt. Es war nämlich auch dunkel als wir mit zwei Stunden Verspätung ankamen und Lima ist nicht gerade für seine nächtliche Sicherheit bekannt. Wir haben im Taxi noch schnell E-mail ausgetauscht. Mein Hostel war ein klassisches Backpacker-Hostel mit einer sehr coolen Dachterasse. Von meinen Mitbewohnerinnen habe ich mir ein paar Tips zu Arequipa geben lassen. Eigentlich war mein Ziel am nächsten Tag in die Oase nach Huacachina zum Sandboarden zu fahren. Aber es war gerade Ostern, daher waren viele Leute aus Lima in Ica und Huacachina im Urlaub und alles überteuert. Ich verwarf also meinen Plan und blieb eine weitere Nacht in Lima, zog aber zu Marieke ins Hostel. Den Karfreitag haben wir uns dann die Prozession in Lima angesehn. Leider hat meine Kamera einen halbstündigen Film in meiner Tasche aufgenommen, daher gibts keine Fotos (aber ich kehre ja noch einmal nach Lima zurück)

 

Am Samstagnachmittag ging es dann noch einmal 17 Stunden mit dem Bus in die zweitgößte Stadt Arequipa. Hier kam ich am nächsten Tag gegen 8 Uhr an und hab mich nach eine Dusche gleich auf Stadtbesichtigung gemacht. Ich hab mir ein Museum und das wundervolle Kloster Santa Catalina angesehen. Es ist sowas wie eine Stadt in der Stadt. Aktuell leben noch Nonnen in strenger Abgeschiedenheit, seit den 70ger-Jahren ist es aber in dieser Form öffentlich. Am Ende habe ich noch gewartet, dass die Kathedrale aufmacht. Sie ist sehr international, der weiße Marmor ist aus Italien, bestimmte Schnitzereien aus Frankreich und die Orgel aus Belgien (ging aber beim Transport damals kaputt, daher hatte sie lange Zeit etwas schiefe Töne). Den Abend hab ich im Hostel verbracht. Eigentlich sollte ich zeitig ins Bett, denn am nächsten Tag ging es um 3 Uhr morgens zum Colca-Cañon ... naja, hab ca 4,5 Stunden Schlaf bekommen ...

 

Main Plaza Kathedrale

 

 

 

 

 

 

Wie schon erwähnt, ging es am nächsten Tag um 3 Uhr morgens mit einer 10-köpfigen Gruppe zwei Tage in den Colca-Cañon. Zuerst stand eine 3-stündige Fahrt an. Irgendwann bin ich mal kurz aufgewacht und um mich rum war Schnee. Hab mich etwas erschreckt, weil ich nicht auf solches Wetter vorbereitet war ... aber später sah es dann doch ganz anders aus. Nach einem Frühstück fuhren wir zu einem Aussichtspunkt für Kondore. Sie sind nach den Albatrossen die zweitgrößten fliegenden Vögel der Welt, in den Anden sind sie aber König, so Luis unser Guide. Unsere Gruppe war buntgemischt und sehr tolle Leute. Alterstechnisch lagen wir zwischen 23 und 32, 2 Amerikaner, 2 Holländerinnen, 2 Neuseeländer, 1 Deutscher, 1 Brite von den Kanalinseln, eine Luxemburgerin und 1 Peruaner. In diesem Fall ist der Peruaner der Exote, weil bei einer so touristischen Exkursion dies ebenso selten vorkommt wie einen Luxemburger oder einen Briten von den Kanalsinsel zu treffen 😀

 

. Auf jeden Fall wurde Willy mehrfach gefragt, ob er ein neuer Guide ist, dabei macht er nur Urlaub im eigenen Land. Nach den Kondoren ging es erst einmal Bergab in den zweittiefsten Cañon der Welt. Von 3300 wanderten wir Vormittags auf 2100 m runter. Die Sonne schien, somit war es eigentlich ganz angenehm. Nach einem Mittagessen konnten wir dank des aktuellen Niedrigwassers eine Abkürzung nehmen und trafen noch vor Anbruch der Dunkelheit in der Oase ein. Und es war tatsächlich eine Oase, ein grün im graubraunen Cañon. Es gab sogar Swimmingpools, die mit dem Wasser des Flusses gespeist werden. Nach ein paar Cocktails und einem Abendessen ging es zeitig um 20:30 ins Bett. Am nächsten Tag sollten es um 5:00 Uhr zum Aufstieg gehn. Eine kleine Aufregung gab es aber doch noch: neben meinem Bett war ein kleiner Skorpion, der erste Skorpion in meinem Leben. Wie früher liefen wir Mädels dann zu den Jungs rüber, die kamen um diesen wegzumachen. Innerlich musste ich darüber sehr lachen... Am nächsten Morgen ging es ohne großes Frühstück (denn sonst kotzen die Touris, meinte Luis) in der Dunkelheit zum dreistündigen Aufstieg. Wir mussten wieder hoch auf 3300 m. Am Anfang dachte ich, ich schaff das nie im Leben, ich hatte unglaublich Hunger ... Aber irgendwann hab ich meinen Rythmus gefunden und den Hunger vergessen. Ich brauchte 2 Stunden und 15 Min und es war ein tolles Gefühl. Danach ging es erst mal zum Frühstücken, anschließend gab es noch, wie Luis meint eine Japanese-Tour, mit einigen Stops fürs Fotos. Ein Stop war aber noch ganz nützlich: wir konnten unsere Beine in den Hotsprings erholen bevor es zurück nach Arequipa ging... Ich hatte wirklich sehr viel Glück mit meiner Gruppe, wir waren Abends auch noch einmal alle zusammen essen.

 

 

 

 Am nächsten Morgen bin ich dann mit dem Bus weiter nach Puno am Titikakasee gefahren. Meine Mitebewohnerin im Hostel in Arequipa hatte den gleichen Weg. Wir haben uns dann in Puno zum Essen verabredet und für den nächsten Tag eine Tour zu den Uros Inseln gebucht. Ein Mitbewohner aus meinem neuen Hostel war auch dabei. Ich bin ziemlich kaputt um 20:30 eingeschlafen, den Schlaf hatte ich echt nötg. Am nächsten Tag haben wir also die Uros Inseln, die sogenannten Islas Flotas, besucht. Die Uros haben sich auf diesen Inseln auf dem Titikakasee niedergelassen, um den Inkas und anderen Eroberen zu entgehen. Das ganze ist natürlich sehr touristisch aufgezogen, aber war dennoch sehr interessant. Wir konnten uns auf "unserer" Insel umsehen. Anschließend ging es auf die Insel Taquine, die größte feste Insel im Titikakasee. Das besondere am Taquine, so der Guide, ist, dass die Männer besser weben/stricken als die Frauen. Verheiratete Männer erkennt man an ihren komplett roten Mützen. Sind dmsie noch nicht verheiratet, ist die Mütze rot mit weiß. Die Attraktivität der Männer ergibt sich übrigens aus der Qualität ihrer Mützen. 3 Jahre muss ein Paar zusammenleben bevor es heiraten darf. Auf der Insel sind wir etwas rumlaufen und haben gegessen. Dann gings auch schon zurück. Es war jetzt nicht ein Highlight, aber für den Tag, den ich zur Verfügung hatte, war es genau richtig.
Abends im Hostal hab ich dann noch Ben und Flo von der Colca Cañon Tour getroffen. Wir waren noch etwas essen, bevor ich dann um 22:00 Uhr den Nachtbus nach Cusco genommen habe.

 

  Modell

Hier bin ich nun in dieser wunderschönen Stadt. Bin heute etwas rumgelaufen, habs aber locker angehn lassen, denn morgen startet meine 5-Tagestour zum Machu Picchu. Und ein sehr schöner Zufall, mir ist Joy von den Galapagos-inseln über den Weg gelaufen! Das war eine nette Überraschung!