Berichte von 06/2014

Laos

Donnerstag, 26.06.2014

Ich flog sehr früh am Morgen nach Vientiane, der wohl relaxten Hauptstadt der Welt. Ich war wirklich unglaublich nervös, wie sich später rausstellen sollte, völlig umsonst! Als ich aus dem Flugzeug stieg schlug mir auch schon die wahnsinnig heiss-warme Luft entgegen. Lustigerweise habe ich zwei Tage vor Ankunft herausgefunden, dass ich als Luxemburgerin 15 Tage ohne Visum einreisen darf (wohl weil luxemburgische Ärzte dort Herzoperationen machen). Daher war ich auch sehr schnell durch die Passkontrolle. Am Flughafen hab ich eine Amerikanerin angesprochen und wir haben uns ein Taxi geteilt. Ich muss sagen, dass ich ab diesem Zeitpunkt kaum mehr alleine unterwegs war. Südostasien ist so einfach zu bereisen. Das Geld war echt gewöhnungsbedürftig, 10000 kip entspricht 1 Euro.
Da sie nur einen Tag in Vientiane hatte, haben wir uns ein TukTuk gemietet und sind zu allen größeren Schauplätzen gefahren. So habe ich an diesem Tag meinen ersten buddhistischen Tempel gesehn und unglaublich viele Buddha Figuren. Lustigerweise war da eine chinesische Reisegruppe und die wollten unbedingt ein Foto mit mir machen ... verwirrend :)
Weitere lustige Tatsache, die Amerikaner haben Laos Geld gegeben, um einen Flughafen zu bauen und die haben daraufhin einen Nachbau des Arc de Triomph errichtet! Später konnte ich dann noch das erste Mal den Mekong sehen. Als wir am Ufer vorbeispaziert sind, sind wir auch an der Mekong River Commission vorbeigekommen. Mein altes Büro hat Projekte mit denen, so hab ich dann gleich mal ein Foto nach Deutschland geschickt und prompt eine nette Mail von meinem ehemaligen Chef bekommen. Abends bin ich mit einem Franzosen zum Night Market. Die sind, wie ich herausfinden sollte, total üblich in Asien. Am nächsten Tag bin ich mit Ben mit dem Fahrrad in Vientiane umhergefahren, wir wollten uns unser Visum für Kambodscha bei der Botschaft holen, waren aber leider zu spät dran. Anschließend haben wir noch das COPE Center besucht, indem über die Landminen in Laos aufgeklärt wurde und die eine Menge für die Menschen tut, die durch Landminen verletzt worden sind (Integration, Prothesen etc.). Laos hat am meisten Landminen abbekommen, dies weil der Hoh Xhi Minh Trail hier durchging (Nachschub für den Vietkong). Die Amis starteten die Bombardierung übrigens einen Tag der Neutralitätserklärung Laos. Es war mein erster Einstieg in das Vietnamkrieg-Thema.
Abends ging dann mein Nachtbus nach Luang Prabang. Ben und ich verabschiedeten uns mit den Worten: vielleicht treffen wir uns ja unterwegs, da er Laos nach Süden und über Kambodscha nach Vietnam machte und ich Laos nach Norden und über Vietnam nach Kambodscha. Der Nachtbus war übrigens ein Erlebnis. Man hat Liegen auf zwei Etagen von etwa 1,20 m Breite und die teilt man sich mit jemandem. Ich hatte Gottseidank eine Frau, einen junge Laotin, die mir aber unentwegt ihre Selfies zeigte. Schlafen konnte ich mehr oder minder gut, ich war immer noch nicht so richtig aklimatisiert, zudem hatte ich mich übelst auf dem Flug nach KL erkältet.
In Luang Prabang angekommen habe ich mich anderen Westlern angeschlossen und zusammen haben wir einen guten Preis für den TukTuk bekommen. Mit einem Spanier hab ich mir ein Zimmer geteilt und wir sind nach einer Nudelsuppe vom Markt morgens um 8:30 auf den Berg Phousi hochgelaufen. Unterwegs gab es dabei die unterschiedlichen Buddhas zu sehn, den keine Angst Buddha, den Friede Buddha, den Mittwoch Buddha und den Samstag Buddha, den Freitag Buddha und und und .... ach ja den Fussabdruck des Buddhas.
Es gibt zudem mehrere Tempel, der älteste Vat Xienthong zeigt dabei die typische Luang Prabangische Architektur mit den tief hinuntergezogenen Dächern. Neben einem Nickerchen am Mekong habe ich noch nach einem Trekkingabenteuer für die nächsten Tage gesucht. Obwohl Manuel es gar nicht vor hatte, hat er sich noch angeschlossen und wir haben drei Tage Biking, Hiking, Elephantriding und Kayaking gebucht. Zu unserer Gruppe sollten sich noch 3 Amerikaner hinzugesellen. Abends konnte ich den Night Market in der Thanon Sisavangvong in Luang Prabang bewundern, der mit der schönste bleiben sollte.

   


Am nächsten Morgen starteten wir also erst mit Fahrrädern. Es waren glaub ich nur vier Stunden, aber bei der Hitze war das unglaublich anstrengend. Den letzten Hügel vor dem lao Dorf musste ich dann aufgeben genauso wie Lars. Unterwegs mussten wir auch einen Fluss überqueren, also wurden unsere Fahrräder kurzerhand auf ein Bötchen gehieft und rübergefahren. Nach dem lao Dorf sind wir noch eine Stunde in ein khmu Dorf gelaufen.
Zur Erklärung. In Lao findet man grob drei ethnische Gruppen: die Lao, die Khmu und die Hmong. Die Khmu sind vor langer Zeit aus Kambodscha gekommen und die Hmong später aus China. Traditionell teilt man sie in Tiefland- (lao), Mittelland- (khmu) und Hochland- (hmong) Völker. Ein Grund hierfür ist aber vor allem die Reihenfolge der Einwanderung und Suche nach verfügbarem Siedlungsraum.

Wir haben auf jeden Fall die erste Nacht in einem khmu Dorf verbracht. Es gab zwar einen Generator, aber kein fliessend Wasser in dem Sinne. Geduscht wurde indem man sich Wasser aus einer Tränke über den Kopf goss und geschlafen wurde auf einer Matratze mit Moskitonetz. Wir konnten im Dorf umherlaufen und die Einheimischen dabei beobachten, wie sie Ratanball spielen. Das ist wie Volleyball nur mit dem Fuss, sehr beei druckend. Es kommt mir übrigens in all diesen Ländern so vor, als würden hier nur die Frauen arbeiten (in Vietnam hat es mir ein Guide übrigens bestätigt) ... Abends gab es dann eine Bamboosuppe und sticky rice, was uns allen hervorragend geschmeckt hat. Wir haben anschließend Karten gespielt und Lu unser Guide hat uns Geschichten erzählt. Er hat uns davon erzählt wie er seine Frau "gestohlen" hat, was bei den Hmong so üblich ist. Er hat auch von unterschiedlichen Traditionen zwischen den etnischen Gruppen erzählt. Hmong können z.Bsp. auch mehrere Frauen haben. Er selbst hätte aber nur eine, weil er gesehen hätte, was für Schwierigkeiten sein Vater mit drei hatte!
Geschlafen hab ich gut und am nächsten Morgen saßen wir am Frühstückstisch als ich plötzlich etwas an meinem Knie spürte. Als ich hinunter schaute, sah ich was runterkrabbeln und weglaufen. Erst da konnte ich genau sehen, dass es eine große schwarzweiße Spinne mit orangen Flecken war. Selbst die Rugbyjungs waren beeindruckt und verwundert, dass ich nicht aufgeschriehen bin (ich übrigens auch). Nur die Kinder drumrum hatten natürlich etwas zum lachen!

Anschließend ging es weiter mit hiking. Wir sind weiter aufwärts gelaufen, was zum einen gut war, dass es etwas kühler wurde, aber zum andern auch einfach super anstrengend war. Zwischendrin war ein Bereich, wo wir uns die ganze Zeit nach Blutegel absuchen mussten ... war froh als wir aus dem kleinen Teil raus waren. Wir sind irgendwann in ein sehr armes Hmong Dorf gekommen. Das Dorf bestand aus etwa 8 Familien, die unter sehr ärmlichen Verhältnissen wohnten. Der kleine See beim Dorf ist eine wichtige Grundlage. Sie nutzen das Wasser als Trinkwasser (Filtern es mit Lehmgemisch), zum Baden und zum Fischen. Für das kleine Dorf gab es unglaublich viele Kinder. Windeln tragen die übrigens nicht, die kleinen laufen einfach unten ohne rum! Nach dem kleinen Zwischenstop ging es weiter und irgendwann wieder bergab. Am Nachmittag sind wir dann wieder im Lao Dorf angekommen. Da es noch relativ früher Nachmittag war, sind wir noch zum baden in den Fluss und haben den lokalen Reiswein getrunken ...
 Anschließend haben wir noch etwas Nationalsport betrieben und haben eine Runde Petanque gespielt. Eins der guten Sachen, die die Franzosen dort gelassen haben. Jedes Dorf in Laos, Vietnam oder Kambodscha hat diese Spielfelder. Falls wir uns unsicher waren, welcher Kugel nun doch am nächsten liegt, ist ein lokaler Opa immer mit seinem Stock gekommen und hat Schiedsrichter gespielt. War schon sehr lustig! Abends haben wir uns bei unserer Gastfamilie noch das USA-Portugal-Spiel angekuckt. Die Amis, die selbst Rugby spielen und sonst eher American Football ankucken, hatten trotz allem ihren Spaß, auch wenn sie sich manchmal über die Wehwehschen der Spieler lustig gemacht haben.

Der nächste Morgen bestand aus Elephantenreiten, Elephantenbaden und Kayaking. Zu den Elephanten sind wir erst einmal mit dem Boot hingefahren. Es war schon eine lustige Erfahrung, aber nicht unbedingt ein Highlight. Wir, Manuel und ich, hatten zu zweit einen Elephanten mit einem Mahout und die andern drei. Irgendwann ist der Mahout runter und hat ständig Fotos von uns gemacht. Wie mit so einem Fotomodel ("and one more ... yes"). Beindruckend sind die Tiere aber auf jeden Fall. Danach sollte es dann zum Baden gehn. Das funktioniert so, dass man sich auf den Rücken des Elephanten setzt und dann taucht der unter. Obwohl ich ja eigentlich sehr offen für alles bin, war ich hier doch etwas zurückhaltend und blieb erst einmal im Hintergrund. Erst stiegen Manuel und Lars auf einen Elephanten und es schien Spaß zu machen. Dann waren die beiden anderen Jungs dran. Lu sagte zu mir, ich soll zu denen schwimmen, wenn sie im Wasser sind. Naja das tat ich dann auch, aber war leichter gesagt als getan. Die Strömung war sehr stark und zudem hatte ich Bananen in der Hand und immer wieder kam mir dann dieser saugende Rüssel entgegen. Auf jeden Fall hat der Mahout mich dann weggeschickt, wieso auch immer... und deswegen liebe Mitleser, blieb mir leider leider die Chance verwehrt, zwischen den sehr gut durchtrainierten Rugbyjungs auf dem Elephanten zu sitzen! Zu blöd aber auch, haha, war trotzdem lustig! Nach dem Elephanten ging es zurück und ab in die Kanus. Geplant war mit dem Kanu über den Nam Khan zurück nach Luang Prabang gehn. Daraus wurde aber leider nichts, da es Brückenbauten unterwegs gab. Die Kanufahrt war aber trotzdem schön und auch hier bedauerte ich es wieder sehr, keine wasserdichte Kamera zu haben. nach ca. 2 Stunden und einem Mittagessen in einem kleinen Dorf war der drei-Tages-Spaß vorbei. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

   mein Bett  

 Übrig blieben danach noch zwei Tage. Für den nächsten Tag plante ich also den Besuch der Kuang Si Falls. Im Bus lernte ich prompt wieder eine Schweizerin kennen, mit der ich dann den Tag verbrachte. Die Wasserfälle bestehen aus einem großen Wasserfall und dann mehreren anschließenden Becken. In einigen kann man schwimmen und dort sind auch so kleine Fische, die dir an den Füßen knabbern! Wir sind einmal komplett hochgelaufen und haben auch gebadet. Später sind wir noch etwas Essen gegangen und ich habe auf dem Nightmarket noch ein paar Geschenke gekauft. Den nächsten Tag hab ich mich zum Frühstück mit einem Peruaner veabredet und bin anschließend noch im Museum und im Königspalast (Ho Kham) gewesen. Ansonsten hab ich mich einfach noch einmal durch die Stadt treiben lassen, denn Zeit hatte ich bis um 17:00, dann ging es nämlich zum Flughafen ... auf zum neuen Abenteuer... GOOD MORNING VIETNAM!!!

 

Melbourne und KL

Donnerstag, 19.06.2014

Von Neuseeland ging es am Abend nach Melbourne. Dort sollte ich mich mit meiner Freundin Bernadette treffen. Wir haben zusammen in Freiburg studiert und sie hat die letzten Jahre in Kanada gelebt. Nun hat sie einen Briten geheiratet und ist nach Tasmanien gezogen. Das war also eine opatimale Gelegenheit, sich zu treffen. Sie landete nur 10 min vor mir, perfektes Timing.

Wir haben dann im Hostel eingecheckt und sind gleich losgezogen, um einen der besten Cocktails meines Lebens zu trinken. Wir hatten uns viel zu erzählen und es war schön, über die tolle Studienzeit zu reden. Es ist schon interessant, wie sich immer alles so entwickelt bei den einzelnen Leuten mit der Zeit. Auf jeden Fall ist Melbourne eine wahnsinnig tolle Stadt, sie hat mir unglaublich gut gefallen. Es gibt viele kleine Cafes, Shops, Grünflächen und Hipster Bars. Wir haben eine Stadtführung mitgemacht, waren im Immigration Museum, haben Kaffee getrunken, Schaufenstershopping gemacht (das ist nämlich der Nachteil, alles ist wahnsinnig teuer) und uns durch die Stadt treiben lassen. Wir sind auch ausgegangen und haben uns in fremde Hostel geschlichen . Dort bekam ich auf die Aussage, dass ich aus Luxemburg bin, zu hören: Wow you are a rare species! 

Wir hatte eine tolle Zeit in Melbourne, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich blieb noch einen Tag länger und hab mir noch etwas die Stadt angesehn. Bernadette ist lustigerweise nach Neuseeland geflogen und für mich sollte es nach Kuala Lumpur gehn.

Wie gesagt, es ging für mich nach KL, dort musste ich einen ungeplanten Zwischenstop einlegen, da ich mich bei der Buchung des Weiterflugs im Tag geirrt habe. Ich muss sagen, dass ich unglaublich nervös war, da ich zuvor noch nie in Asien war. Ich hatte aber glücklicherweise jemanden in Melbourne kennegelernt, der zur gleichen Zeit in KL war... mit ihm sollte ich dann auch den Tag verbringen. Zuerst knallte mir aber die heiß-feuchte Luft entgegen, was eine unglaubliche Umstellung war. Da Niklas schon einen Tag länger da war, konnte er mich etwas rumführen. Wir haben uns die Petronas-Tower angesehen, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt hatte. Wir waren im KL-Museum und in der Moschee sowie auf dem Markt. Das meiste haben wir zu Fuss gemacht, wodurch wir ganz schön müde am Ende des Tages waren. Aber es hat sich gelohnt, denn nach dem Tag war ich nicht mehr ganz so nervös, obowohl Malaysia ja vorwiegend muslimisch ist, war es ein guter langsamer Einstieg in den asiatischen Kontinent. Ich hab also später mein Sachen gepackt, denn am nächsten Morgen ging es sehr früh zum nächsten Abenteuer: auf mich wartete Indochine!!! 

Neuseeland - letzte Tage bei den Woods

Montag, 16.06.2014

Ich machte mich also auf nach Dunedin. Ursprünglich hatte ich das gar nicht auf dem Plan, aber Norman, der Bruder von Lynn hatte schon im Vorfeld gesagt, dass ich herzlich willkommen wäre. Da ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, seine Frau Zina und seine Tochter Giulia kennenzulernen (und by the way haben die ein tolles B&B), entschied ich mich doch bis ganz nach Süden zu reisen. In Dundin war das Wetter nicht ganz so dolle, aber das war es wohl den ganzen Sommer über nicht.

Ich wurde auch mit allen Ehren empfangen, zur Feier des Tages wurde der rote Löwe gehisst (Zitat Norman:"it is not the real flag, but the one that you use to not be confused with the dutch") und ich im besten Zimmer des Hauses einquatiert. Fürstlich kann ich dazu nur sagen ...

 

Das ganze Wochenende habe ich viel mit der kleinen zweijährigen Giulia verbracht... sie ist aber auch zu süß. Am meisten sagt sie "oh dear" und antwortet auf jede Frage mit "okay". Norman und Zina haben unglaublich viel mit ihren unterschiedlichen Firmen zu tun, deswegen hatte ich auch nichts dagegen, die Kleine etwas zu Babysitten. Nur als sie mir ihr Buch "First Russian Words" hinlegte (die Mama ist Russin), war ich doch etwas überfordert. Trotzdem blieb auch noch genügend Zeit ins Museum zu gehn, was sehr toll war und unter anderem über die schottischen Siedler (New Edinborough) informierte, zum Farmermarket und zur Art Gallery.  Desweiteren haben Norman, Giulia und ich versucht Pinguine zu sehen, was aber leider nicht funktioniert hat. Diese kommen bei Sonnenuntergang an den Strand, naja sollten sie zumindest. Dennoch hat sich der Ausflug auf die Otago Peninsula gelohnt, der Strand hatte irgendwie etwas magisches, fand ich. Am Sonntag sind wir dann alle zu einer kleinen Farm gefahren, wo alle ziemlich Spaß hatten und ab und zu auch mal nicht . Vor allem unter dem Alpaca und nahe den Rindern gefiel es Zina nur mäßig. Als es ums Striegeln der Esel und Pferde ging, waren Giulia und ihre Freundin nicht zurückzuhalten. Am Ende habe ich dann auch noch meinen fetten Hasen auf den Schoß bekommen. Ich hab mich nur bedingt erfreuen können, da das Tier mir leider meine einzige (zudem frisch gewaschene) Jacke schmutzig gemacht hat ... jaja ich weiß, Natur und so, aber wenn man nur wenig Kleidung dabei hat, dann ist so etwas Weltbewegend . Nun gut, die Kidies und Norman hatten ihren Spaß und ich auch. Am Nachmittag bin ich mit Zina und Giulia noch ins örtliche Schwimmbad, was ziemlich cool ist. Einzig was komisch war, ist, dass man mit Straßenschuhen rein konnte, das war sehr ungewohnt und ich hab mich den ganzen Weg zur Umkleide davor gefürchtet, vom Bademeister angeschnautzt zu werden. Das Schwimmbad hat sowohl einen Spaßbereich mit Stromschnellen und Wellengang alle halbe Stunde (hat mich sehr an die Urlaube mit meiner Familie erinnert) sowie ein 50 m Becken zum Trainieren. Laut Norman ist das auch der Grund, warum die besten Schwimmer Neuseelands aus Dunedin stammen.

Am nachsten Tag ging es dann zuruck nach Auckland. Aus Zeitgrunden habe ich mich dazu entschieden zu fliegen. Lustigerweise hatte Norman auch einen Flug nach Auckland eine Stunde vor mir. Somit wartete ich eine Stunde länger in Dunedin und er und Lynn eine Stunde länger in Auckland. Es war schön wieder bei Rob und Lynn zu sein. Leider ist Rob immer noch nicht im Ruhestand, er wartet darauf schon seit 6 Monaten und es sah eigentlich ganz gut aus, bevor ich los bin. In Auckland sind Lynn und ich an einem Tag noch zu einem Wasserfall gelaufen. Obowhl es geregnet hat, war es doch ganz schön und der Wasserstand ganz schön hoch.Am Wasserfall kann man normalerweise baden, aber diesmal war es ein reissender Strom... da rutscht man besser nicht aus. Ansonsten haben wir noch nach Geschenken gesucht, vor allem nach Greenstones... In der Nacht gab es dann einen heftigen Sturm in Auckland, der stärkste Sturm seit 40 Jahren. Ich bin auch immer wieder aufgewacht und hatte Angst das Fenster hält nicht Stand. Meine Gardine ist immer hin und her geflogen, obwohl das Fenster fest (!) zu ist. Aber das mit der Isolierung in Neuseeland werde ich jetzt nicht mehr wiederaufwärmen, diesen Kulturschock hab ich mittlerweile überwunden! Da wir eigentlich dachten, es wird ein regnerischer Tag, sind Lynn und ich nach Auckland Harbor, da ich Auckland Downtown bisher noch nicht gesehn haben. Und ich fand es echt toll! Da doch noch die Sonne rauskam, sind wir kurzerhand zum Kaffetrinken auf die Insel Waiheke gefahren. Ein Freund von mir hat dort 3 Monate gewohnt und war total begeistert, sodass ich diese Gelegenheit ergriffen habe, mir das anzusehn. Und ja, es ist eine schöne Insel.

Am nächsten Tag ging es dann zum Flughafen. Auf dem Weg dort hin, haben wir noch Wayne besucht, Lynns Sohn. Er wollte mich eigentlich unbedingt wieder auf eine Fishtrip mitnehmen, wie beim letzten Mal, aber das hat zeitlich nicht geklappt. Ich fands süß, dass er mich aber unbedingt noch sehen wollte! Ich hab ihm dann die Geschenke für die Mädels überreicht, über die er sich sehr gefreut hat. Am Flughafen selbst, gab es noch einen kleinen Schreckmoment, als die Dame vom Check-In mich fragte, ob ich mein Australien-Visum denn hätte. Ich meinte nein und sie sagte dann, dass ich das vor Abflug noch bräuchte. Mir rutschte dann das Herz in die Hose, aber sie sagte dann gleich, dass ich das hier am Flughafen machen kann... puh, Glück gehabt. Dann hieß es auch Abschied nehmen. Lynn war sichtlich gerührt und meinte sie würde mich schon vermissen werden. Und ich war es auch, als ich durch die Immigration Control durch war. Es war mal wieder eine ganz wundervoller Zeit in Neuseeland und ich bin mir sehr sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist! CU New Zealand!

Neuseeland - zweiter Teil

Donnerstag, 05.06.2014

Bevor ich nach Neuseeland gekommen bin, wusste ich, dass ich mehr Zeit in der Nelson-Malbourough Region verbringen will und das habe ich auch gemacht. Ich war hier eine ganze Woche bei strahlendem Sonnenschein (wie fast überall hier). Und um den Abel Tasman Trek zu feiern, dachte ich, es wäre Zeit mein Geburtstagsgeschenk einzulösen ... Leider würde ich gerne noch mehr Fotos zeigen, aber diese drei erklären wohl um was es geht! Es waren übrigens 5000 m!

 

 

Am nächsten Morgen ging es dann in die Golden Bay, wieder mit Falk und Lucas. Uns wurde von einem Freund ein Auto geliehen. Wir fuhren über die Takaka Hills hinüber, wo wir einen herrlichen Blick sowohl auf die Tasman Bay als auch auf die Golden Bay hatten. Gleich nach Takaka, übrigens Neuseelands Hippie-Dorf, befanden sich die Waikoropupu Springs. Sie haben eins der klarsten Wasser der Welt und sind den Maoris heilig, daher darf man sie nicht berühren. Die Mengen die dort heraussprudeln sind übrigens beachtlich, zur Zeit etwa 11 m3/s mit einem Alter zwischen 1,2 und 10,2 Jahre (je nachdem welcher Aquifer). Die Untersuchungen hierzu hat übrigens die NIWA gemacht, das Forschungszentrum bei dem ich damals vor 8 Jahren mein Praktikum gemacht habe!
Weiter ging es dann auf direktem Weg zum Wharariki Beach, einem der absolut schönsten Strände Neuseelands (meine Meinung). Dort haben wir erst einmal Mittag gemacht an so einem Sandhang. Man konnte Kinder dabei beobachten wie sie mit viel Spaß den Abhang hinuntersprangen... na gut die Kinder und mich .... (und auch Falk... ). Hat aber echt Spaß gemacht.
Danach sind wir noch etwas weiter gefahren ans Farewell Spit. Diese eigentliche riesige Sandbank kann man nur zum Teil frei besuchen. Wir sind an der der Golden Bay zugewandten Seite hochgelaufen. Dieser Teil sah bei Sonnenuntergang echt schön aus. Da wir aber auch sie Tasmanian Sea-Seite sehen wollten, es aber bereits dämmerte, sind wir die knapp 1,5 km rüber gejoggt, Fotos mit dem Restlicht gemacht und wieder zurückgelaufen. Dann wurde es zu dunkel und wir sind den Rest wieder gemütlich gegangen. Trotzdem ist jeder mal gestolpert... Am nächsten Tag haben sich unsere Wege auch wieder getrennt. Danke für die wunderbaren Tage ihr beiden und ich wünsche alles Gute für Euch!

 

 

 

Da ich etwas leicht in Zeitnot geraten bin, wollte ich auf dem schnellsten Weg nach Wanaka. Dazu musste ich aber den Bus wechseln. Also bin ich von Nelson nach Franz Josef gefahren. Im Gegensatz zu damals (ich bin die Strecke umkehrt gefahren) gab es diesmal nicht einfache Stops, sondern auch Touristops. So hatte ich etwa 30 min in Punakaiki für die Pancake Rocks (mehr braucht man auch nicht) und 40 min im süßen Städtchen Hokitika. Zudem hatte dieser Busfahrer wie auch der am folgenden Tag unglaublich viel unterwegs zu erzählen, was die Reise also sehr interessant machte. Ausserdem konnte ich die landschaftlich wunderbare Westküste (in der es fast 300 Tage im Jahr regnet) in vollen Zügen bei blauem Himmel geniessen. Denn, müsst ihr wissen, in NZ gilt: wherever I go, the sun is shining. In Franz Josef bin ich noch kurz zum Schotterbett des Gletscherabflusses gelaufen und hab es mir später im gleichen Hostel wie vor 8 Jahren gemütlich gemacht. Am nächsten Morgen ging es auch schob weiter nach Wanaka.

 

 

 

 

 

Vorab schon mal soviel: Wanaka hat mir unglaublich gut gefallen und ich fand es Schade, dass ich so wenig Zeit hatte. Wanaka wird auch als der kleine Bruder von Queenstown bezeichnet. Letztere Stadt ist ein Mekka für Abenteuerausflüge, Heimat des ersten komerziellen Bungees sowie unter Backpackern gerne als Party Ort genutzt (da sind mir Stories zu Ohren gekommen, tztz...). Abgesehen davon befinden sich beide Orte in einer traumhaften durch Gletscher geprägten Gegend an einem See. Und so habe ich dann auch den einen vollen Tag genutzt, ich bin mit dem Mountainbike am See entlang gefahren. Bei diesen grandiosen Aussichten habe ich mir selbst noch einmal die Bestätigung geholt, dass Mountainbiken nicht mein Sport ist. Weder das hoch- noch das runterfahren liegt mir (und ich glaube so langsam ist dort noch niemand die Hänge runter). Und dass ich schon seit vier Monaten nicht mehr auf dem Fahrrad saß, wurde mir auch schmerzlichst bewusst, im wahrsten Sinne des Wortes! Trotz allem ein ganz wunderbarer Ausflug.
Abends ging es dann noch ins Kino. Ich habe mir den Film The Grand Budapest Hotel angesehen. Ein absolut hinreißender Film der umso mehr in dieses Kino gepasst hat. Wie saßen nämlich nicht auf Sitzen sondern auf einer Couch und in der Spielpause gabs frische Kekse ... sehr schön. Ich hatte hier eine aus meinem Hostel getroffen und als wir uns unterhielten und ich erwähnte, dass ich aus Luxemburg bin, meinte sie, eine aus ihrem Zimmer auch. Ich konnte meinen Ohren kaum glauben und freute mich schon darauf, sie zu treffen. Lustigerweise sprach mich Matilda später an, da ich ihr irgendwie bekannt vorkam. Ich erklärte dann gleich, dass ich aus Luxemburg bin, aber wir fanden keine gemeinsamen Schnittstellen. Ich gehe also davon aus, dass sie meine mysteriöse Doppelgängerin meinte (von der ich nicht das erste Mal gehört habe). Es stellte sich heraus, dass Matilda dem, nach ihren Worten, Europaschulekinder-dilema folgte, Luxemburg als Heimat ansehn, aber leider kein luxemburgisch sprechen zu können. Auf jeden Fall haben wir beide es sehr genossen, auf eine Landsmännin zu treffen und haben uns super verstanden. Sie bleibt bis Ende des Jahres hier in NZ, aber ich denke, man trifft sich bestimmt wieder! Dir auch noch alles Gute für die restliche Zeit!
Anschließend ging mit einem Nachtstop in Queenstown weiter nach Dunedin, wo ich Lynns jüngeren Bruder Norman samt Familie besuchen sollte.