Berichte von 05/2014

Neuseeland - Abel Tasman

Samstag, 31.05.2014

Nach der Überfahrt von Picton habe ich gleich den Bus nach Havelock genommen. Ich hatte nicht so wirklich einen Plan, was ich in der Region machen wollte und in der Nähe gab es den Nydia trek. Havelock ist ein nettes kleines Fischerdörfchen und nennt sich selbst Green Mussel Capital of the World (also ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass jedes Dorf hier für irgendwas die Capital ist). Die Green Mussel ist riesig im Vergleich zu der schwarzen von unserer Nordsee. Ich kam leider nur in den Geschmack einer Musselpie, aber die war auch sehr gut.

 

 Auf jeden Fall habe ich dort ein gemütliches Hostel gefunden, was sehr angenehm war nach dem riesigen Teil in Wellington und bin bei Sonnenschein etwas rumgelaufen und habe Abends meinen Blog verfolgständigt. Später bin ich mit noch ein paar anderen Leuten aus dem Hostel zu einem Wasserfall in einer Art Schlucht gelaufen. Das coole daran, die Wände waren voller Glühwürmchen und in der Dunkelheit sah das aus wie ein Höhle. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Nelson. Hier bin ich zum Centre of New Zealand gelaufen (musste ich auch etwas lachen, vom Mitad del Mundo zum Mitad de Nueva Zelandia ...) und hatte einen tollen Blick auf dei verschneiten Bergspitzen. Am nächsten Tag bin ich dann noch bei strahlendem Sonnenschein in den Hügeln um Nelson rumgelaufen und hatte auch hier wieder tolle Aussichten. Am Nachmittag habe ich mich mit zwei Leuten getroffen, um unseren Abel Tasman Aufenthalt zu planen. Es ging also am nächsten Morgen auf zu meinem ersten kompletten Great Walk. Vor acht Jahren war ich hier schon einmal, habe aber damals einen Tag mit dem Kayak und einen Tag laufen gemacht, somit fehlte mir noch der nördliche Teil (der übrigens noch schöner, aber dafür anstrengender ist). Wir fuhren also am folgenden Tag mit dem Wassertaxi hoch nach Totaranui. Von dort liefen wir den Trek nach Norden an der Küste entlang. Dieser Teil war wirklich wunderschön, man kam auch immer wieder runter an einen Strand und ich konnte dort auch mal in Live die riesigen und wunderschönen Muscheln sehn. Übernachtet haben wir in einer DOC-Hütte, der Whariwharangi Hut, die nicht so kalt war, wie gedacht, aber halt ohne Licht. In der Nacht konnten wir sogar zwei Kiwis schreien hören. Am nächsten Morgen ging es dann leider bei Regen über den Gibbs Hill zurück nach Totaranui. Er Ist der höchste Hügel von allen am Trek und ist eigentlich eine Alternativ-Route. Ich bin echt froh, dass der gleich zu Beginn war, war echt anstrengend ... In Totaranui kam aber wieder die Sonne raus, sodass wir den Rest des Tagesstücks, das wieder einmal öfters am Strand entlang führte, in vollen Zügen geniessen konnten. Insgesamt sind wir an dem Tag 9 Stunden bis zur Bark Bay gelaufen. Insgesamt waren wir fast 12 Stunden unterwegs, was daran lag, dass wir an einer Stelle auf die Low Tide warten mussten, um rüber zu kommen. Um doch etwas Zeit zu sparen, sind wir nicht bei kompletter Ebbe, sondern bei Knie-bis Hüfttiefem Wasserstand rüber. Diese Tatsache führte zu einem der lustigsten Fotos dieser Tage... aber seht ihr schon selbst. Mit der Lowtide-Überquerung waren wir aber erst in der Hälfte ... Der nächste Teil der Strecke war auch sehr schön, führte aber mehr durch Wald. An diesem Tag kamen wir auch noch in die Dunkelheit, fast eine Stunde lang. Das war zwar interessant, da wir zum Teil Glühwürmchen sehen konnten und Kiwis (naja Lukas und ich nicht, aber Falk, weil er 20 m vor uns unterwegs war), aber war aufgrund der Müdigkeit auch echt anstrengend. Mir tat am Ende der Rücken so unglaublich weh ... wir haben es aber in die Bark Bay Hut geschafft und sind totmüde nach dem Essen gleich ins Bett. Auch am nächsten Morgen ging es früh morgens wieder los, diesmal waren 8 Stunden wandern angesagt. Und auch diesmal regnete es, aber nur sehr wenig. Nach zwei Stunden kam auch schon die Sonne raus. Ein Teil dieses Weges kannte ich sogar noch von damals ... Wir hatten morgens ein unglaubliches Tempo drauf, weil wir aufgrund der Tatsache, dass wir abgeholt werden mit einem Shuttleservice, etwas Angst hatten, zu spät zu sein. Nach vier Stunden Powerwandern war ich dann aber sowas von am Ende, sowohl Füße als auch der Rücken ... Wir haben dann Mittag an einem schönen Strand gemacht, wo auch Luise ihr Erinnerungsfoto bekommen hat.

Nach dem Mittag standen zumindest für Falk und mich noch einmal fast 3 Stunden an, da ja der feine Herr Lukas an der Apple Bay abgeholt worden ist!  Auf jeden Fall gibt es ein Foto auf dem uns ganz deutlich anzusehen ist, dass wir keinen Bock mehr haben, als wir die verbleibenden Kilometer auf dem Schild gelesen haben ... aber wir haben es geschafft!!! Mit dem Shuttle ging es dann zurück nach Nelson, wo ich nach einer Dusche totmüde ins Bett gefallen bin. Es waren über 60 km in drei Tagen, aber er hat sich mal wieder gelohnt der Abel Tasman!

Neuseeland erster Teil

Sonntag, 25.05.2014

In Neuseeland gestaltet sich das mit dem Internetzugang wesentlich schwieriger, als in Südamerika. Nicht dass es keinen gibt, aber er ist nicht mehr günstig zugänglich :) und wie pflegt mein Onkel zu sagen, "Et ass am Klengen wou eent spuert".
Wie dem auch sei, ich bin jetzt schon zwei einhalb Wochen hier und hab schon einiges erlebt. Angefangen damit, dass ich fast meinen Flug in Santiago verpasst habe, der eigentlich 5 Stunden verspätet war. Wir waren schon auf der Startbahn, als wir wieder alle raus mussten. Da der Flug erst vier Stunden später ging, hab ich mich hingelegt und als ich dann aufwachte, hörte ich nur: this is the last call for passengers of the flight to Auckland, New Zealand. Ui, da war ich aber plötzlich ganz fix unterwegs. Dann musste ich leider noch einmal durch die Handgepäckkontrolle, die auf Flüssigkeiten spezialisiert ist (obwohl ich ja bereits im Sicherheitsbereich war). Ist ja eigentlich nur halb so wild denkt ihr jetzt, ja aber, ich hatte drei Flaschen Pisko aus Lima dabei. Bei der ersten Boardingkontrolle habe ich der Dame gleich gestanden, daraufhin hat sie mir zugewinkert und gesagt: Psst, it's a secret. Die Dame der zweiten Kontrolle sah aber sehr unfreundlich aus, deswegen hab ich einfach mal Nichts gesagt und ... Glück gehabt, sie hat den Inhalt der Blechdosen nicht weiter hinterfragt. Somit konnte ich samt Gastgeschenken endlich nach Neuseeland!
Die Kontrolle am Flughafen ging auch schneller als gedacht, obwohl ich zeitgleich mit einer Chinesengruppe ankam, die ja bekanntlicherweise immer mit unglaublich viel Essen vereisen. Mindestens ein Koffer ist mit getrocknetem Dies&Das gefüllt. Nur meine Schuhe wurden desinfiziert und somit konnte ich knapp 20 Min nach Landung auf eine Fahne mit dem roten Löwen blicken, den Lynn extra zur besseren Erkennung dabei hatte. Ich habe mich sehr gefreut, Lynn wieder zu sehen, die letzte Begegnung in Luxemburg ist schon ein paar Jährchen her. Wir sind dann erst einmal nach Hause gefahren. Es gab einige Umstellungen, so musste ich mich z.Bsp. wieder daran gewöhnen, das Klopapier in die Toilette zu werfen oder auf der anderen Strassenseite zu fahren. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das Gefühl "hier stimmt doch was nicht" beim Hineinfahren eines Kreisverkehrs losgeworden bin. Zum Mittagessen kam Rob nach Hause und war auch sichtlich sehr über meine Ankunft erfreut. Nach dem Essen sind Lynn und ich inkl. Luise dann zu Babich Wines in Auckland gefahren (den Wein kaufen meine Mama und ich einmal im Jahr). Dort hat mich dann sogar die Tochter des Gründers bedient und etwas rumgeführt und mir die Kontainer für Oversea gezeigt. War schon sehr lustig, etwa 85% des Weins wird in 33 Länder exportiert und das Ganze ist immer noch ein Familiebetrieb.

Später hat dann doch der Jetlag zugeschlagen und ich wollte dann einen "Powernap" machen, der ungeplant etwa 5 Stunden gedauert hat . Nun gut, am nächsten Tag ging es ins Beachhouse nördlich von Auckland. Dort haben wir das Wochenende verbracht. Lynn und ich waren spazieren auf der Tawharanui Peninsula, was wirklich sehr schön war. Danach haben wir uns dann sogar noch getraut, ins Meer zu gehn. Ich glaube, ich habe es ganze 2 Minuten ausgehalten, danach musste ich mich erst einmal im kühlen Wind aufwärmen. Wir sind also schnell wieder ins Auto gestiegen und zu Hause in den Hotpool auf der Terasse. Am Sonntag haben wir dann noch das Lancasterdenkmal besucht, das war auch mal cool! (die Geschichte dahinter gibt es hier nachzulesen)

Die Tage darauf sollten Lynn und ich bei ihrem Bruder Peter und seiner Frau Glenys in Hamilton und Bowentown verbringen. Um es kurz zu fassen, ich hatte eine sehr schöne Zeit mit Ihnen und bin froh beide endlich kennengelernt zu haben. Peter und Glenys fahren im Juli auch nach Ecuador und Peru, somit konnte ich Ihnen auch noch eimmal einige Tips geben und Fragen beantworten. Mit Lynn und Glenys war ich dann in Raglan, im Hamilton Garden und in Hobbiton. Letzteres war echt lustig und süss, ersteres war sehr schön. In Mt Manganui haben wir gegessen bevor wir es uns zu dritt im Wohnmobil mit ner Flasche Wein bequem gemacht haben. Am nächsten Tag sind Lynn und ich etwas rumgelaufen, bevor wir dann eine alte Goldmine besucht haben und später in Waihi die aktuelle noch betriebene Mine. Zur Feier des Tages gab es da sogar noch eine Sprengung . Am folgenden Tag haben beide mich dann in Thames abgesetzt und ab da ging es dann mit dem Bus weiter. Wie gesagt wir haben viel gemacht, geredet und gelacht und ich fand die Zeit wirklich sehr schön.

  

Was ich den vergangen Tagen so erlebt habe, fass ich mal möglichst kurz zusammen. Ich bin einmal die Coromandel Peninsula rum, grösstenteils mit einer Spanierin und einer Deutschen. Wir sind neben dem Wandern auch am Hot Water Beach gewesen und an der Cathedrale Cove. Hot Water Beach war sehr lustig, dort kann man bei Ebbe der den aufsteigenden heissen Quellen suchen (ca. 60 Grad) und sich dann eine Wanne buddeln. Dort saßen wir fast zwei Stunden. Nach der Coromandel Peninsula bin ich nach Taupo. Dort hatte ich zwei Ziele: Bungee-Jump von vor 8 Jahren wiederholen und den Tongariro Crossing, den ich beim letzten Mal auch nicht machen konnte. Und wie soll ich sagen, Ziel erreicht! Den Bungee hab ich sogar im selben T-shirt wie damals gemacht und hat wieder einmal sehr viel Spaß gemacht, die Fotos hab ich mir diesmal aber gepart. Und der Tongariro war auch einfach traumhaft. Es lag schon Schnee auf den Spitzen und trotzdem strahlend blauer Himmel. Die Landschaft hat mich sehr an die Anden und den Hike zum Cotopaxi erinnert. Abends oder besser gesagt, Mitten in der Nacht, hatte ich dann das Vergnügen mit meinen Mitbwohnern Bekanntschaft zu machen, vor allem einer dachte 1:30 wäre doch die beste Zeit, ein Plauderchen zu halten. Aber ich konnte darüber lachen und sie stellten sich doch als sehr nett heraus (zudem in meinem Alter!) und so hatte ich nichts dagegen, als sie fragten, ob ich mit auf die Segeltour auf dem Lake Taupo kommen würde. Als sich das Boot das erste Mal im Winde zur Seite drehte, wurde mir klar, dass ich noch nie auf einem Segelboot war. Aber es war ein sehr schöner Ausflug mit dem Ziel der Maori Carvings (sind aber erst 30 Jahre alt) und zudem total gemütlich mit Sitzsäcken an Bord. Und ich war auch froh drum, denn in der Nähe der Carvings wurde ich doch etwas seekrank und war froh um mein "Bett", aber ich war ja nicht die Einzige, gell Flo? Abends gab es dann noch selbstgemachte Spätzle (also nicht von mir, aber ich lerns noch) bevor es am nächsten Tag nach einem gemütlichen Kaffe nach Napier ging.

Napier ist ein total süße Stadt. In den 30ger wurde sie von einem Erdbeben stark zerstört und dann im Art Deco Stil der 20ger/30ger Jahre wieder aufgebaut. Beim dem Erdbeben hat sich in 3,5 Sekunden die Erde übrigens um 2 m gehoben! Einige der Häuser gibt es noch heute und die Stadt nennt sich selbst Art Deco Capital of the World! Sie hat zudem eine nette Promenade und da ich auch hier mal wieder Glück mit dem Wetter hatte (benny&thebugs), bin ich die bis zum neugestalteten ehemalige Industriegelände gelaufen. Auf einer Bank hat sich eine Oma zu mir gesetzt. Wir haben uns unterhalten und sie hat mir erzählt, dass hier einiges gemacht worden ist in den letzten Jahren, es gibt neue Fahrradwege und neue Promenadenwege. Sie und ihr Mann  waren so nett und haben mich dann zurück in die Innenstadt gefahren und mir dabei noch ein paar Sachen erklärt, wie es hier früher aussah und so. Ich glaube die haben sich auch sehr über die Abwechslung gefreut. In der Innenstadt hab ich dann noch eine Guided Tour gemacht und seit langem mal wieder einen Cache gesucht! Am nächsten Tag ging es dann in die Hauptstadt Wellington.

 

Wellington ist auch eine sehr tolle Stadt mit vielen kleinen Geschäften, Galerien und natürlich jede Menge Kultur. Ich hätte hier soviel süße Sachen kaufen können (bei den meisten Sachen musste ich an dich denken Marielle, das hätte dir bestimmt gefallen). In Wellington kann ich die meisten Veränderungen feststellen, vor allem am Wasser siehts anders aus, habe mich aber auch an einige Sachen erinnern können. Ich hatte nur einen vollen Tag in Wellington und den habe ich in den Museen Te Papa und Wellington Museum verbracht. Mit Leuten aus meinem Hostel war ich auch Abends unterwegs, auf dem Night Market und bei zwei Konzerten. Nach langem hin-und-herüberlegen habe ich mich doch entschlossen, Wellington zu verlassen und bin bei überraschend strahlend blauem Himmel mit der Fähre rüber nach Picton. Vor allem in den Malborough Sounds wollte ich natürlich draussen sein für Fotos, aber es war unglaublich windig. Ich habe mich irgenwann in einer Ecke etwas vor der Gicht versteckt. Irgendwann bin ich zur anderen Seite gelaufen, hab mich gewundert, dass alle weg waren. Hab dann noch schön ein paar Selfies gemacht und so, bis es mir dann doch zu windig wurde. Als ich rein ging, habe ich dann gesehen, dass das Deck geschlossen worden ist. Hatte ich ja noch einmal Glück, dass ich nicht weggeweht worden bin, wäre ja auch keiner da gewesen, um es zu sehn!

Alles gut gegangen, mir geht es hervorragend in Neuseeland, ich bin auf der Südinsel Richtung Dunedin unterwegs! Liebste Grüße vom Ende der Welt!

 

 

Die letzten Tage in Peru und wir haben Halbzeit ... vielleicht

Dienstag, 06.05.2014

Obwohl mich der Machu Picchu Trek nicht ganz so geschafft hat, wie ich gedacht hatte, war die Woche davor, die Reise von Guayaquil nach Cuzco in 10 Tagen einfach zu anstrengend und Kräfteraubend gewesen. In der Woche hatte ich auch komplett das Zeitgefühl vergessen, weil ich so viele Nachtbusse gefahren bin. Daher habe ich die 3 verbliebenen Tage in Cuzco einfach mal relaxt, mich durch die Stadt treiben lassen, auf Emails geantwortet, Fotos sortiert und Leute angerufen... Klar hab ich mir noch vorgenommen ein paar Sachen anzusehn, wie das Inka Museum oder die Kathedrale. Dabei gibt es noch so viel mehr, viele Ruinen, wie die "Sexy Woman"  (heißt eigentlich Sacsayhuamán), Aktivitäten wie Rafting oder Reiten, noch mehr Inka-Ruinen besuchen u.s.w. Aber ehrlich gesagt, war ich etwas Inka-gesättigt. Mir ist klar, dass die Peruaner stolz darauf sind und es ist unglaublich interessant, wie sich die Kulturen auch vermischt haben. So kann man in der Kathedrale ein Bild des letzten Abendmals sehn, auf dem Tisch aber kein Lamm sondern ein wildes Chinchilla (nein, es ist kein Cui, wie euch die Guides erzählen ). Oder in einer anderen Kirche kauen Jesus und seine Jünger Coca-Blätter. Zudem gibt es auch viele Inka-Feste die mit katholischen Festen zusammenfallen. Oft haben die Natives behauptet, die katholischen zu feiern, aber in Wahrheit haben sie Pachamama oder die Apus geehrt. Also Cuzco ist wirklich eine Reise Wert, aber ich war etwas reisemüde und zudem gesundheitlich angeschlagen, sodass ich es einfach locker genommen habe. Diese Lockerheit hat mich z.Bsp. dreimal ins Schokoloadenmuseum geführt, wo ich unter anderem ein Paar aus Freiburg traf, hat dazu geführt, dass ich mit Kathrin, Katja und Steffen fast 3 Stunden in einem Café saß oder einfach mal Abends im Hostal einen Film gekuckt habe. Wenn man länger und vor allem alleine unterwegs ist, kann man einfach nicht so reisen, wie wenn man nur 3 Wochen zur Verfügung hat. Klar schlich sich gelegentlich das schlechte Gewissen ein, das dir sagt, jetzt bist du hier, du musst doch was machen, du musst doch was sehn... aber ich habe es geschafft, dies gekonnt zu ignorieren. Nichtsdestotrotz habe ich Cusco sehr genossen, vor allem das peruanische Essen ist unfassbar gut, auch wenn mein Magen mir etwas einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Begnung mit Kathrin, Katja und Steffen habe ich auch sehr genossen. Kathrin hat eine ähnliche Geschichte wie ich bezüglich Job und Neustart, Katja und Steffen reisen gerade schon 14 Monate um die Welt und hatten etliche Tips für Südostasien. Die Gespräche mit Ihnen haben dazu geführt, dass meine Reisetief verschwunden ist und ich gerade sogar überlege zu verlängern . Also vielleicht ist gerade Halbzeit oder auch nicht, ich kann es noch nicht sagen. Auf jeden Fall werde ich meinen Asienaufenthalt anders gestalten als geplant... Details folgen dann zur gegebenen Zeit. An dieser Stelle würde euch gerne ein paar Bilder zeigen, geht aber gerade nicht... hier nur mein Verwöhnprogramm nach dem Trek:

Ich bin dann nach Lima geflogen, wo ich noch einmal 1,5 Tage hatte. Bin wieder in das Hostel mit der Dachterasse und das ist auch gut so, ich kann nämlich gerade meinen Kindl kaum aus den Händen legen und dort liest es sich einfach perfekt. Am Sonntag bin ich noch einmal nach Limazentrum gefahren. Ihr gibt es ähnlich wie in Quito eine Via Express, ein Bussystem mit Karte. Da Sonntag war, konnte ich keine Karte zum aufladen kaufen, also bat ich jemanden mich mit rein zu nehmen. Für den Weg zurück musste ich das natürlich auch machen. Als ich an der Haltstelle ankam, wartete eine dreiköpfige Familie und fragte, ob ich sie mit auf meine Karte nehmen könnte. Ich lachte und meinte, ich hab selbst keine. Also warteten wir. Die junge Frau die dann kam, hatte leider auch keine... also warteten wir noch einmal. Die nächsten beiden Frauen wurden dann regelrecht von uns überfallen  aber sie waren so freundlich, uns alle mit auf ihre Karte zu nehmen... In Lima habe ich mir das beeindruckende Franziskanerkloster samt Gruft angesehen sowie das Inquisitionsmuseum. Letztere Führung war auf Spanisch somit habe ich zwar viel, aber nicht alles mitbekommen. Aber es war wohl eins von drei wichtigen "Gerichten" der Inquisition in Süd- und Mittelamerika. Nach der Abschaffung wurde dort der peruanische Kongress eingerichtet und die erste Verfassung der Republik erarbeitet. Und jeder der behauptet, dass Lima keine Reise Wert ist, der irrt. Lima hat unglaublich charmante Ecken, auch wenn nicht alles schick hergerichtet ist, die Stadt ist halt bis auf Miraflores und Barranco nur gefährlich bei Nacht (deswegen kuck ich immer bei Sonnenuntergang zu Hause zu sein! )

Regierungspalast Kongress Kathedrale Plaza de Armas


Den letzten Tag verbrachte ich in Lima mit lesen, mein neustes Buch fasziniert mich gerade unglaublich, wenns in dem Tempo weitergeht, bin ich in zwei Tagen damit durch! Und dann hab ich mit Händen und Füßen noch einen Kochkurs gefunden! Das lustige daran, er war sogar auf deutsch. Der Chefkoch ist ein Peruaner, der 25 Jahre in Deutschland gelebt hat und vor 3 Jahren die erste Kochschule in Lima eröffnet hat. Das peruanische Essen ist wirklich phantastisch und heute habe ich sogar gelernt, Ceviche zu machen. Ihr könnt euch alle schon mal auf meine nächsten Feste freuen, da lass ich euch dann dran teilhaben .

Causa die Truppe Zutaten Ceviche Ceviche  

 Zutaten Lomo saltadoLomo Saltado  

Vorbereitung PicoronesPicorones


Es war ein super schöner Abschlussabend für die Zeit in Peru. Ich sitze gerade auf der Dachterasse und starre in den nebeligen Abendhimmel über Lima und ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit hier und auch etwas traurig. Meine Zeit in Südamerika ist nämlich zu Ende und trotz einiger kleiner Hürden hatte ich eine wunderbare Zeit. Aber auf der anderen Seite des Pazifik freuen sich schon ein paar Menschen sehr auf meine Ankunft. Und ich mich auf sie und darauf, nach 8 Jahren wieder nach Neuseeland zurückzukehren. Es wartet auf mich der neue Kontinent Ozeanien mit Neuseeland und Melbourne. Ich freu mich auf den Wechsel, auch wenn ich es vermissen werde, mein Spanisch zu üben, aber zumindest weiß ich jetzt schon, was ich während meiner Arbeitslosigkeit tun kann  

Ich hoffe euch allen geht es gut, vielen Dank für die ganzen Nachrichten und Kommentare und das Verfolgen meines Blogs. Ich meld mich dann bald aus einer anderen Zeitzone!